The Matthew of Bristol
Sehenswürdigkeit | Bristol | England | Großbritannien
"The Matthew of Bristol" in Bristol, England, ist eine faszinierende Sehenswürdigkeit, die als originalgetreue Nachbildung des gleichnamigen Schiffs bekannt ist, mit dem der Entdecker John Cabot im Jahr 1497 von Bristol aus Nordamerika erreichte. Dieses historische Segelschiff liegt im Herzen des Bristol Floating Harbour und gehört zu den bedeutendsten maritimen Attraktionen der Stadt. Es wurde zwischen 1994 und 1996 in Bristol gebaut, um das 500-jährige Jubiläum von Cabots bahnbrechender Reise zu feiern, und ist heute ein viel geliebtes Symbol des maritimen Erbes der Region. Die Nachbildung bietet Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte der Entdeckung Nordamerikas hautnah zu erleben und die Herausforderungen einer solchen Reise in einem kleinen Holzschiff zu begreifen.
Die Geschichte des ursprünglichen "Matthew" beginnt im späten 15. Jahrhundert, als der venezianische Kaufmann Giovanni Caboto – besser bekannt als John Cabot – von König Heinrich VII. den Auftrag erhielt, neue Länder im Westen zu erkunden. Mit einer Mannschaft von etwa 18 Seeleuten stach Cabot im Mai 1497 von Bristol aus in See und landete vermutlich an der Küste Neufundlands, womit er Nordamerika für England beanspruchte. Das genaue Design des Originalschiffs ist nicht überliefert, doch basiert die moderne Nachbildung auf umfangreichen historischen Forschungen und zeitgenössischen Beschreibungen von Karavellen – kleinen, wendigen Segelschiffen, die für solche Entdeckungsreisen typisch waren. Die heutige "Matthew" wurde mit traditionellen Methoden und Materialien konstruiert, wobei etwa 80 Tonnen Eichenholz verwendet wurden, darunter ein Mast, der vom Duke of Edinburgh gestiftet wurde. Zur Feier des 500-jährigen Jubiläums im Jahr 1997 wiederholte das Schiff Cabots Reise und segelte erneut nach Neufundland, wo es von Königin Elizabeth II. in Bonavista empfangen wurde.
Das Schiff selbst ist etwa 24 Meter lang und wirkt überraschend klein für eine transatlantische Reise, was die Kühnheit der ursprünglichen Expedition unterstreicht. Es besteht aus einem robusten Holzrahmen mit drei Masten, die mit authentischen Segeln und Takelagen ausgestattet sind. Besucher können an Bord gehen und die engen Quartiere der Matrosen erkunden, die Decks betreten und die handgefertigten Details bewundern, die das Leben auf See im 15. Jahrhundert widerspiegeln. Die "Matthew" ist nicht nur ein statisches Ausstellungsstück, sondern bleibt funktionsfähig und unternimmt regelmäßig Fahrten durch den Hafen von Bristol sowie längere Touren entlang der Avon-Schlucht. Diese Ausflüge bieten eine einzigartige Perspektive auf die Stadt und ihre historischen Wahrzeichen, wie die Clifton Suspension Bridge oder die SS Great Britain, und sind besonders an sonnigen Tagen beliebt.
Die Umgebung des "Matthew" im Floating Harbour verstärkt seinen historischen Charme. Der Hafen, einst ein geschäftiges Zentrum des Handels mit über 40 Fuß Wasser bei Flut, ist heute ein revitalisiertes Gebiet mit Museen, Restaurants und anderen maritimen Attraktionen. Die "Matthew" liegt in der Nähe des M Shed Museums, das sich der Geschichte Bristols widmet, und bildet einen Kontrast zu moderneren Schiffen und Booten, die den Hafen beleben. Von hier aus hat man einen Blick auf die Kräne und Lagerhäuser, die an die industrielle Vergangenheit der Stadt erinnern, während die ruhige Wasseroberfläche eine friedliche Atmosphäre schafft. Für diejenigen, die eine Fahrt unternehmen, eröffnet sich eine neue Sicht auf die Stadt, die ihre maritime Bedeutung und ihren Wandel im Laufe der Jahrhunderte verdeutlicht.
Für Besucher ist die "Matthew" eine zugängliche Attraktion, die von einem Team engagierter Freiwilliger betreut wird, die ihr Wissen über das Schiff und die Geschichte Bristols mit Begeisterung teilen. Wenn keine Fahrten stattfinden, können Gäste kostenfrei an Bord gehen, die Decks erkunden und mit den Guides sprechen, die oft Anekdoten über Cabots Reise oder die Konstruktion der Nachbildung erzählen. Die "Matthew" hat auch über Bristol hinaus Bedeutung erlangt – sie nahm 2012 am Diamond Jubilee Pageant auf der Themse teil und war Gast bei verschiedenen europäischen Hafenfestivals, wie in Brest oder Falmouth, was ihre Rolle als Botschafterin der Stadt unterstreicht. Für Schulgruppen gibt es spezielle Programme, die oft Piraten-Themen integrieren, um Kinder für die maritime Geschichte zu begeistern.
Die "Matthew of Bristol" ist mehr als nur ein historisches Artefakt – sie ist ein lebendiges Stück Geschichte, das die Verbindung zwischen Bristol und der Entdeckung der Neuen Welt feiert. Sie erzählt von Mut, Abenteuer und der Ingenieurskunst, die nötig war, um ein kleines Schiff über den Atlantik zu führen, und spiegelt zugleich den Stolz der Stadt auf ihr maritimes Erbe wider. Für Besucher bietet sie eine Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen, sei es durch einen Rundgang an Bord oder eine Fahrt entlang des Wassers, die die Schönheit Bristols vom Fluss aus zeigt.
Zusammenfassend ist "The Matthew of Bristol" eine Sehenswürdigkeit, die Geschichte, Handwerkskunst und Abenteuer auf eindrucksvolle Weise vereint. Sie erzählt die Geschichte von John Cabots Entdeckung Nordamerikas, der Nachbildung eines Tudorschiffs und Bristols Rolle als Hafenstadt. Für diejenigen, die die Stadt besuchen, ist sie ein unvergessliches Erlebnis, das die maritime Vergangenheit lebendig macht und die beeindruckende Aussicht auf die Stadt mit einem Hauch von Entdeckergeist verbindet – ein maritimes Juwel, das die Zeit überdauert hat.