BT Tower

Sehenswürdigkeit | London | England | Großbritannien

Der BT Tower, ursprünglich als Post Office Tower bekannt, ist eine der ikonischsten Sehenswürdigkeiten Londons und ein Meilenstein der modernen Architektur sowie der Telekommunikationsgeschichte Großbritanniens. Mit einer Höhe von 191 Metern – einschließlich der Antenne – war er bei seiner Fertigstellung im Jahr 1964 das höchste Bauwerk Großbritanniens und hielt diesen Titel bis 1980, als der NatWest Tower ihn übertraf. Der Turm wurde vom Architekturbüro Eric Bedford und G. R. Yeats entworfen und im Auftrag des General Post Office erbaut, das damals für die nationale Telekommunikation zuständig war. Heute gehört er BT , dem Nachfolger des GPO, und bleibt ein Symbol für technologischen Fortschritt und die städtebauliche Entwicklung Londons im 20. Jahrhundert.

Der Bau des BT Towers begann 1961 und wurde 1967 offiziell von Premierminister Harold Wilson eröffnet, obwohl er bereits 1964 teilweise in Betrieb genommen wurde. Seine Hauptfunktion war die Unterstützung der Telekommunikation, insbesondere durch Mikrowellenantennen, die Telefongespräche, Fernsehübertragungen und Daten über weite Entfernungen weiterleiteten – eine revolutionäre Technologie in einer Zeit, bevor Glasfaserkabel den Standard setzten. Der zylindrische Turm besteht aus einem Betonkern, der mit Glas und Stahl verkleidet ist, und verfügt über 36 Stockwerke, von denen die oberen ursprünglich mit Antennen bestückt waren. Die Antenne an der Spitze, die ihn auf seine volle Höhe bringt, war einst ein aktiver Teil des Kommunikationssystems, ist heute jedoch größtenteils dekorativ, da moderne Technologien die alten Mikrowellenverbindungen überflüssig gemacht haben.

Ein Highlight des BT Towers war das drehbare Restaurant in den oberen Etagen, das zwischen 1966 und 1971 für die Öffentlichkeit zugänglich war. Als erstes Drehrestaurant Großbritanniens bot es Gästen einen spektakulären 360-Grad-Blick über London, während es sich alle 22 Minuten einmal drehte. Es wurde vom Designunternehmen Butlin’s betrieben und zog in seinen fünf Betriebsjahren über 500.000 Besucher an, darunter Prominente und Touristen, die das futuristische Erlebnis genossen. Doch am 31. Oktober 1971 ereignete sich ein Bombenanschlag der IRA im Restaurant, der Sachschaden verursachte und zwei Personen leicht verletzte. Obwohl die Schäden repariert wurden, führte der Vorfall kombiniert mit Sicherheitsbedenken – der Turm war ein potenzielles Ziel während des Kalten Kriegs – zur dauerhaften Schließung für die Öffentlichkeit. Seitdem dient der Turm ausschließlich BT-Mitarbeitern und geladenen Gästen, wobei die oberen Etagen heute für Konferenzen und besondere Veranstaltungen genutzt werden.

Architektonisch ist der BT Tower ein Zeugnis der 1960er-Jahre-Ästhetik, mit einem minimalistischen, funktionalen Design, das dennoch eine elegante Silhouette in die Londoner Skyline einfügt. Seine runde Form wurde gewählt, um Windbelastungen zu minimieren – eine kluge Entscheidung, da Tests ergaben, dass er Stürmen mit Windgeschwindigkeiten von über 150 km/h standhalten kann. Die Fassade war ursprünglich mit über 4.000 Glasplatten verkleidet, die in den 2000er-Jahren teilweise durch modernere Materialien ersetzt wurden, um die Energieeffizienz zu steigern. Seit 2009 verfügt der Turm über eine große LED-Anzeige, die Nachrichten, Wetterinformationen oder festliche Grüße anzeigt und nachts kilometerweit sichtbar ist – etwa zur Feier der Olympischen Spiele 2012 oder als Countdown zum Millennium.

Die Lage des Turms im Zentrum Londons macht ihn von vielen Punkten der Stadt aus sichtbar, etwa vom Primrose Hill oder den Docks im Osten. Er steht inmitten eines Viertels, das sich seit seinem Bau stark verändert hat, von einem eher ruhigen Gebiet zu einem lebendigen Mix aus Büros, Wohnungen und kulturellen Einrichtungen. Für Besucher, die ihn nur von außen betrachten können, bleibt der BT Tower ein faszinierender Anblick, besonders wenn seine Antenne bei Sonnenuntergang im Licht glitzert oder die LED-Anzeige nachts leuchtet. Seine Höhe und exponierte Position haben ihn auch zu einem Orientierungspunkt für Londoner und Touristen gemacht.

Der BT Tower ist mehr als nur ein technisches Bauwerk – er erzählt die Geschichte des Kommunikationszeitalters und Londons Streben nach Modernität in der Nachkriegszeit. Trotz seiner Schließung für die Öffentlichkeit bleibt er ein Symbol für Innovation und ein fester Bestandteil der städtischen Identität. Gelegentlich wird er für wohltätige Zwecke geöffnet, etwa wenn Teilnehmer eines Wettbewerbs die Chance erhalten, die Aussichtsplattform zu besuchen, doch solche Gelegenheiten sind selten. Für viele ist er ein nostalgisches Relikt der 1960er-Jahre, als die Welt noch von der Möglichkeit unbegrenzten Fortschritts träumte.

In einer Stadt voller historischer Monumente hebt sich der BT Tower durch seine moderne Präsenz und seine Rolle in der Alltagskultur ab. Er verbindet die Vergangenheit der Telekommunikation mit der Gegenwart einer vernetzten Welt und bleibt ein stummer Zeuge des Wandels, den London in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat. Auch wenn man ihn heute nicht mehr betreten kann, inspiriert er weiterhin durch seine schiere Größe und seine Geschichte – ein Turm, der einst die Stimmen einer Nation trug und heute still über sie wacht.

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