Hillgate Village

Sehenswürdigkeit | London | England | Großbritannien

Das "Hillgate Village" in London, England, ist eine charmante und weniger bekannte Sehenswürdigkeit, die sich im Royal Borough of Kensington and Chelsea befindet, unmittelbar südwestlich von Notting Hill Gate. Dieses kompakte Viertel, oft als "character area" bezeichnet, besteht aus einer Ansammlung pastellfarbener, viktorianischer Reihenhäuser, die in den 1850er Jahren erbaut wurden. Es hebt sich durch seine einheitliche Architektur, die schmalen Straßen und die ruhige Atmosphäre von den umliegenden geschäftigen Stadtteilen ab und bietet eine idyllische, fast dörfliche Erfahrung mitten in der Hauptstadt. Hillgate Village ist vor allem bei Einheimischen und Besuchern beliebt, die seine fotogene Schönheit und den historischen Charme schätzen.

Die Geschichte des Hillgate Village beginnt im frühen 19. Jahrhundert, als das Gebiet noch Teil der Campden House Estate war, die im Besitz der Familie Phillimore lag. Im Jahr 1808 wurde das Land an John Jones verkauft, der es zwei Jahre später an John Johnson weiterveräußerte. Johnson nutzte den Großteil des Areals zunächst als Ziegelei, während er am Rand spekulative Bauarbeiten förderte. Erst in den 1850er Jahren, nach Ablauf des Ziegelei-Pachtvertrags, begann die eigentliche Entwicklung unter der Leitung des Pächters Joseph Clutterbuck, der mit Johnson vereinbarte, das Land zu bebauen. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde das heutige Hillgate Village fast vollständig errichtet, wobei Dutzende kleiner Bauunternehmer beteiligt waren, die jeweils nur wenige Häuser fertigstellten. Diese Vielfalt führte zu einer bemerkenswerten Einheitlichkeit im Design, trotz der unterschiedlichen Hände, die daran arbeiteten. Zwei Baptistenkapellen wurden ebenfalls eingebaut: eine auf der heutigen Kensington Place, bekannt als "Labourers’ Church", und eine auf der Hillgate Street, die einer strengen calvinistischen Gemeinde diente.

Ursprünglich war das Viertel ein dicht besiedeltes Wohngebiet für Arbeiter und Handwerker, wie der Zensus von 1861 zeigt, der Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 oder sogar 32 Bewohnern dokumentiert. In den 1870er Jahren wurde das Gebiet als „düsterer, wenig ansehnlicher Slum“ beschrieben, und diese schlechte Reputation hielt fast ein Jahrhundert an. Doch ab den 1960er Jahren erlebte Hillgate Village eine bemerkenswerte soziale Transformation. Die Häuser wurden renoviert, und die Fassaden erhielten ihre charakteristischen Pastelltöne – Rosa, Blau, Gelb und Grün – die heute das Viertel prägen. In den 1980er Jahren begannen Immobilienberichte, die „attraktiven viktorianischen Reihenhäuser im begehrten Hillgate Village“ zu loben, und der Kensington & Chelsea Council erkannte das Gebiet später offiziell als „character area“ an, das sich durch seine dichte Bebauung und den einheitlichen Straßenraster von den angrenzenden Bezirken abhebt.

Das Hillgate Village ist architektonisch durch seine zweistöckigen Reihenhäuser geprägt, die aus rotem Backstein mit Stuckverzierungen bestehen. Die Straßen sind schmal und oft Einbahnstraßen, was dem Viertel eine überraschende Ruhe verleiht, trotz der Nähe zu Notting Hill Gate, einem belebten Verkehrsknotenpunkt mit U-Bahn-Anschluss. Ein auffälliges modernes Element ist das Haus in der Kensington Place, das sich mit seiner zeitgenössischen Gestaltung von den viktorianischen Nachbarn abhebt und einen interessanten Kontrast bietet. Der zentrale Treffpunkt des Viertels ist der Pub "The Hillgate", ein traditionelles Gasthaus, das seit langem den Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens bildet. Auf der Farmer Street liegt zudem Geale’s, ein Restaurant, das seit 1939 für seine Fish and Chips bekannt ist und eine weitere kulinarische Attraktion darstellt.

Für Besucher bietet das Hillgate Village eine entspannte Atmosphäre und eine willkommene Abwechslung vom Trubel anderer Londoner Viertel wie Notting Hill oder Portobello Road, die nur wenige Gehminuten entfernt liegen. Die pastellfarbenen Häuser sind ein Paradies für Fotografen, und die engen Gassen laden zu einem gemütlichen Spaziergang ein, bei dem man die Architektur und die ruhige Stimmung genießen kann. Die Nähe zu Hyde Park, Kensington Palace und den dortigen Gärten macht es einfach, einen Besuch mit anderen Sehenswürdigkeiten zu kombinieren. Die Straßen sind von einer starken Gemeinschaft geprägt, die sowohl langjährige Bewohner als auch junge Familien und zurückkehrende „Empty Nester“ umfasst, die den freistehenden Charakter der Häuser und die kleinen Gärten schätzen.

Das Hillgate Village ist mehr als nur ein hübsches Wohnviertel – es erzählt die Geschichte einer sozialen Aufwärtsentwicklung, von einem einstigen Arbeiterquartier zu einem der charmantesten und begehrtesten Ecken Londons. Es bewahrt seinen historischen Kern, während es sich an den modernen Lebensstil angepasst hat, was ihm eine besondere Authentizität verleiht. Für diejenigen, die abseits der üblichen Touristenpfade eine andere Seite Londons entdecken möchten, bietet es eine Gelegenheit, die Stadt in einem intimen, fast dörflichen Rahmen zu erleben.

Zusammenfassend ist das "Hillgate Village" in London eine Sehenswürdigkeit, die Geschichte, Architektur und Gemeinschaftsgefühl auf einzigartige Weise vereint. Es erzählt von seiner Entstehung in den 1850er Jahren, seiner Transformation von einem Slum zu einem pastellfarbenen Juwel und seiner Rolle als ruhiger Rückzugsort in der hektischen Metropole. Für Besucher ist es ein lohnendes Ziel, das die Schönheit viktorianischer Architektur mit einem Hauch von Londoner Alltag verbindet – ein verstecktes Highlight, das die Vielfalt der Stadt eindrucksvoll zur Geltung bringt.

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33-45 Hillgate Pl
W8 7SS London

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