Start | Orte entdecken | Großbritannien | Schottland | Fraserburgh | Sehenswürdigkeiten | Kinnaird Head Castle Lighthouse and Museum

Kinnaird Head Castle Lighthouse and Museum

Sehenswürdigkeit | Fraserburgh | Schottland | Großbritannien

Historisches Schloss in Schottland

Das "Kinnaird Head Castle Lighthouse and Museum" in Fraserburgh, Schottland, ist eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die Geschichte, Architektur und maritime Tradition auf einzigartige Weise vereint. Diese Attraktion besteht aus einem historischen Schloss, einem Leuchtturm und einem Museum und bietet Besuchern einen tiefen Einblick in die schottische Vergangenheit und die Entwicklung der Leuchtturmtechnologie.

Leuchtturm und Museum in Fraserburgh

Das Herzstück der Anlage ist das Kinnaird Head Castle, ein beeindruckendes Bauwerk, das ursprünglich im 16. Jahrhundert von der Familie Fraser erbaut wurde. Die Frasers, eine einflussreiche schottische Familie, nutzten das Schloss vermutlich nicht als Hauptresidenz, sondern als strategischen Punkt, um die Entwicklung des nahegelegenen Hafens von Fraserburgh – damals noch als Faithlie bekannt – voranzutreiben. Das Schloss, ein massiver Turm mit vier Stockwerken, wurde aus Stein errichtet und zeugt mit seinen dicken Mauern und der robusten Bauweise von der damaligen Notwendigkeit, sich gegen Angriffe zu schützen. Seine exponierte Lage an der nordöstlichen Spitze Schottlands, wo die Küste einen markanten Knick macht, unterstreicht seine Bedeutung als Landmarke.

Schottische maritime Tradition erleben

Im Jahr 1787 wurde das Schloss auf bemerkenswerte Weise umfunktioniert: Die neu gegründete Northern Lighthouse Board, die für die Sicherheit der schottischen Küsten verantwortlich war, entschied sich, das Bauwerk in einen Leuchtturm zu verwandeln. Dies machte Kinnaird Head zum ersten Leuchtturm, den die Organisation in Schottland in Betrieb nahm. Der Ingenieur Thomas Smith entwarf eine Laterne, die auf dem Dach des Schlosses installiert wurde und mit Walöllampen betrieben wurde. Diese Lampen, unterstützt von Parabolreflektoren aus versilbertem Kupfer, erzeugten ein starkes Licht, das bis zu 22 Kilometer weit sichtbar war. Damit war Kinnaird Head zu seiner Zeit der leistungsstärkste Leuchtturm Schottlands und ein Meilenstein in der maritimen Geschichte.

Besuch im Kinnaird Head Castle

Im Jahr 1824 wurde der Leuchtturm unter der Leitung von Robert Stevenson, dem Großvater des berühmten Schriftstellers Robert Louis Stevenson, weiter modernisiert. Stevenson ließ einen neuen Leuchtturmturm durch das bestehende Schlossgebäude bauen, eine ingenieurtechnische Meisterleistung, die das ursprüngliche Bauwerk größtenteils intakt ließ. Diese ungewöhnliche Konstruktion – ein Leuchtturm, der durch ein Schloss hindurchgeht – ist bis heute einzigartig und macht Kinnaird Head zu einem faszinierenden Zeugnis der Anpassung historischer Strukturen an neue Zwecke. Später, im Jahr 1906, wurde das Licht auf Glühlampenbetrieb umgestellt, und 1929 erhielt der Turm das erste Funkfeuer Schottlands, was seine Bedeutung für die Schifffahrt weiter unterstrich.

Geschichte der schottischen Leuchttürme

Der ursprüngliche Leuchtturm wurde 1991 außer Betrieb genommen, als ein moderner, automatischer Leuchtturm in der Nähe errichtet wurde. Statt jedoch abgerissen oder vergessen zu werden, wurde das historische Bauwerk bewahrt und in ein Museum umgewandelt. Heute beherbergt das "Museum of Scottish Lighthouses" eine der umfangreichsten Sammlungen von Leuchtturmobjekten in Europa. Besucher können die originalen Fresnel-Linsen bewundern, die einst das Licht bündelten, sowie Artefakte wie alte Lampen, Werkzeuge der Leuchtturmwärter und Modelle anderer schottischer Leuchttürme. Das Museum erzählt nicht nur die Geschichte von Kinnaird Head, sondern auch die der Stevenson-Familie, deren Ingenieure über Generationen hinweg die schottischen Leuchttürme prägten.

Ein Rundgang durch die Anlage führt Besucher durch verschiedene Epochen. Man kann die engen, gewundenen Treppen des Schlosses erklimmen, die bis zur Laternenkammer führen, und von dort aus einen atemberaubenden Blick auf die raue Nordsee und die felsige Küste genießen. Die Räume des Schlosses und des Leuchtturms sind so erhalten, wie sie von den letzten Wärtern verlassen wurden, was einen authentischen Eindruck vom Leben und Arbeiten an diesem abgelegenen Ort vermittelt. Ergänzend dazu bietet das moderne Museumsgebäude interaktive Ausstellungen und multimediale Präsentationen, die die technischen Details und die menschlichen Geschichten hinter den Leuchttürmen Schottlands beleuchten.

Neben dem Schloss und dem Leuchtturm gehört auch die sogenannte "Wine Tower" zur Anlage, ein kleiner, dreistöckiger Turm aus dem 16. Jahrhundert, der etwa 50 Meter entfernt steht. Sein Name könnte darauf hindeuten, dass er einst als Lager für Vorräte diente, doch es ranken sich auch düstere Legenden um ihn. Eine Geschichte erzählt, dass ein Fraser-Laird den Geliebten seiner Tochter, den er missbilligte, in einer Meereshöhle unter dem Turm anketten ließ, wo dieser ertrank. Die Tochter soll sich daraufhin aus Verzweiflung vom Turm gestürzt haben. Solche Erzählungen verleihen der Sehenswürdigkeit eine zusätzliche mystische Note.

Kontaktdaten

Web

Telefon

Adresse
Castle Terrace
AB43 9DU Fraserburgh

Kartenansicht

Öffnungszeiten

Sonntags10:00 - 16:00
Montags--
Dienstags--
Mittwochs10:00 - 16:00
Donnerstags10:00 - 16:00
Freitags10:00 - 16:00
Samstags10:00 - 16:00

Bewertungen

111 Bewertungen


 

In der Nähe