Bothwell Castle

Sehenswürdigkeit | Glasgow | Schottland | Großbritannien

Historische Sehenswürdigkeiten in Schottland

Das Bothwell Castle ist eine der eindrucksvollsten historischen Sehenswürdigkeiten Schottlands und liegt in der Nähe von Glasgow, genauer gesagt zwischen den Ortschaften Bothwell und Uddingston am Ufer des Flusses Clyde. Diese mittelalterliche Burgruine gilt als eines der bedeutendsten weltlichen Bauwerke des Mittelalters in Schottland und ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur des 13. Jahrhunderts. Die Burg wurde strategisch auf einem hohen, steilen Plateau oberhalb des Flusses errichtet, was ihr nicht nur eine imposante Erscheinung verleiht, sondern auch ihre Rolle als Verteidigungsanlage unterstreicht. Sie spielte eine zentrale Rolle während der Schottischen Unabhängigkeitskriege und wechselte mehrfach den Besitzer, was ihre wechselvolle Geschichte prägte.

Mittelalterliche Burgruinen in Schottland

Die Bauarbeiten an Bothwell Castle wurden im 13. Jahrhundert von der Familie Moray begonnen, genauer gesagt von Walter de Moravia oder seinem Sohn William, der als „der Reiche“ bekannt war. Die Familie plante eine groß angelegte Burganlage, die ihre Macht und ihren Reichtum demonstrieren sollte. Das Herzstück der Burg ist der massive Donjon, ein zylindrischer Wohnturm, der mit seinen dicken Mauern und seiner Höhe von ursprünglich etwa 25 Metern als einer der größten seiner Art in Schottland gilt. Obwohl die Burg nie vollständig fertiggestellt wurde – vermutlich aufgrund des Ausbruchs der Unabhängigkeitskriege im Jahr 1296 –, zeugen die erhaltenen Überreste von der ambitionierten Vision der Erbauer. Neben dem Donjon wurden Teile der Umfassungsmauern sowie ein Gefängnisturm errichtet, die noch heute das Bild der Ruine prägen.

Bothwell Castle in der Nähe von Glasgow

Während der Schottischen Unabhängigkeitskriege war Bothwell Castle ein heiß umkämpfter Ort. Im Jahr 1296 wurde es von englischen Truppen unter König Edward I. eingenommen, doch die Schotten eroberten es nach einer 14-monatigen Belagerung zurück. Im Jahr 1301 kehrte Edward I. mit einer riesigen Armee von etwa 6.800 Soldaten und einer gewaltigen Belagerungsmaschine namens „le berefrey“ zurück, einem hohen Turm, der den Angreifern den Zugang zu den Burgmauern ermöglichte. Die Burg fiel erneut in englische Hände und wurde zum Hauptquartier von Aymer de Valence, dem von Edward eingesetzten Verwalter Schottlands. Nach der schottischen Niederlage bei Bannockburn im Jahr 1314 übergab der Burghauptmann Walter FitzGilbert die Festung den Schotten, die sie anschließend teilweise zerstörten, um eine erneute Nutzung durch den Feind zu verhindern. Edward III. ließ die Burg 1336 wieder instand setzen, doch schon ein Jahr später eroberte Sir Andrew Murray, ein Nachkomme der ursprünglichen Eigentümer, sie zurück und ließ den westlichen Teil des Donjons niederreißen, wodurch die Burg unbewohnbar wurde.

Besichtigung von Bothwell Castle Ruine

Erst in den 1360er Jahren erlebte Bothwell Castle eine Wiederbelebung, als Joanna Moray, die Erbin der Morays, Archibald Douglas heiratete, der später als „Archibald the Grim“ bekannt wurde. Dieser mächtige Adlige, ein Mitglied der einflussreichen Black Douglas Familie, leitete umfangreiche Umbauarbeiten ein. Statt den Donjon vollständig zu rekonstruieren, wurde eine Mauer durch seine Mitte gezogen, um den erhaltenen östlichen Teil nutzbar zu machen. Douglas erweiterte die Anlage mit einem großen Saal, einer Kapelle und weiteren Türmen, die bis 1424 von seinem Sohn, dem 4. Earl of Douglas, fertiggestellt wurden. Diese Erweiterungen zeigen eine hohe Qualität spätmittelalterlicher Architektur und machen die Burg auch heute noch sehenswert. Nach dem Sturz der Black Douglases im Jahr 1455 ging die Burg an die Krone über und wechselte in den folgenden Jahrhunderten mehrfach den Besitzer, darunter die Familien Hepburn und Home.

Schottische Unabhängigkeitskriege und Burgen

Im 17. Jahrhundert ließ Archibald Douglas, der 1. Earl of Forfar, in der Nähe ein Herrenhaus errichten, für dessen Bau er Steine der Burg nutzte. Dies führte zu weiteren Schäden an der Anlage, und im 18. Jahrhundert wurde die Burg schließlich aufgegeben. Im 19. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz des Clan Home, bevor sie im 20. Jahrhundert dem Staat übergeben wurde, der sie als historisches Denkmal bewahrt. Heute ist Bothwell Castle eine malerische Ruine, die von hohen Umfassungsmauern, dem teilweise zerstörten Donjon und den Überresten des großen Saals und der Kapelle geprägt wird. Die Umgebung bietet zudem eine idyllische Kulisse mit dem Fluss Clyde und angrenzenden Wäldern, die die romantische Atmosphäre der Ruine verstärken.

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Castle Ave
Uddingston, Bothwell
G71 8BL Glasgow

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