Dryburgh Abbey
Sehenswürdigkeit | Melrose | Schottland | Großbritannien
Geschichte der Dryburgh Abbey
Dryburgh Abbey ist eine beeindruckende Klosterruine am Ufer des Flusses Tweed in den Scottish Borders, nahe der Stadt Melrose. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1150 von Hugh de Moreville, dem damaligen Konstabler von Schottland und Lord von Lauderdale. Er lud die Prämonstratenser-Chorherren aus dem englischen Alnwick Priory ein, sich in dieser idyllischen Umgebung niederzulassen.
Gotische Architektur in Schottland
Geschichte
Ruinen am Fluss Tweed
Trotz ihrer friedlichen Lage blieb die Abtei nicht von Konflikten verschont. Im Jahr 1322 wurde sie von den Truppen Edwards II. niedergebrannt, nachdem diese die Glocken der Abtei läuten hörten, als sie sich zurückzogen. Weitere Zerstörungen folgten 1385 durch die Armee Richards II. Trotz dieser Rückschläge erlebte die Abtei im 15. Jahrhundert eine Blütezeit. Mit der Protestantischen Reformation von 1560 endete jedoch das klösterliche Leben, und bis 1584 waren nur noch zwei Mönche am Leben.
Bedeutung der Dryburgh Abbey
Architektur und Anlage
Besonderheiten der Klosterruine
Die Ruinen der Dryburgh Abbey sind ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur in Schottland. Besonders bemerkenswert sind die warmen, rosafarbenen Sandsteintransepte, die den Chorraum flankieren. Der Kreuzgang vermittelt noch heute ein Gefühl der Abgeschiedenheit und Ruhe. Ein Highlight ist das Kapitelhaus aus dem 13. Jahrhundert, dessen bemalter Wandputz und hervorragende Akustik bis heute erhalten sind. Weitere bemerkenswerte Strukturen sind das Wärmeraum und das Dormitorium im Ostflügel der Anlage.
Spätere Geschichte und Bedeutung
Im Jahr 1786 erwarb David Erskine, der 11. Earl of Buchan, das Gelände der Abtei. Er bemühte sich um die Erhaltung der Ruinen und legte formale Gärten rund um die Abtei an. Zudem ließ er ein Obelisk südlich der Abtei errichten, um an deren Gründung durch Hugh de Moreville zu erinnern.
Die Abtei wurde zur letzten Ruhestätte bedeutender Persönlichkeiten, darunter Sir Walter Scott, der berühmte schottische Schriftsteller, und Douglas Haig, ein führender britischer Feldmarschall des Ersten Weltkriegs.