Battle of Prestonpans, 1745
Sehenswürdigkeit | Prestonpans | Schottland | Großbritannien
Historische sehenswürdigkeit in schottland
Die „Battle of Prestonpans, 1745“ in Prestonpans, Schottland, ist eine historisch bedeutende Sehenswürdigkeit, die an die erste große Schlacht des Jakobitenaufstands von 1745 erinnert. Diese Schlacht, die am 21. September 1745 stattfand, markiert einen entscheidenden Moment in der Geschichte Großbritanniens und ist tief in die schottische Identität eingebettet. Sie wird oft auch als „Battle of Gladsmuir“ bezeichnet, obwohl sie tatsächlich in der Nähe der Küstenstadt Prestonpans in East Lothian ausgetragen wurde. Der Ort verbindet Geschichtsinteressierte mit einem dramatischen Kapitel des 18. Jahrhunderts, das die Machtverhältnisse in Schottland kurzzeitig veränderte.
Jakobitenaufstand von 1745 schottland
Die Schlacht war der erste bedeutende Zusammenstoß des letzten Jakobitenaufstands, angeführt von Charles Edward Stuart, besser bekannt als „Bonnie Prince Charlie“. Ziel des Aufstands war es, den Thron für seinen Vater James Francis Edward Stuart zurückzuerobern und die hannoversche Dynastie unter König Georg II. zu stürzen. Die Jakobiten, eine Streitmacht von etwa 2.500 überwiegend schottischen Highlandern unter der militärischen Führung von Lord George Murray, trafen auf eine Regierungsarmee von rund 2.300 Mann unter General Sir John Cope. Die Regierungstruppen bestanden größtenteils aus unerfahrenen Rekruten, während die Jakobiten auf die gefürchtete Taktik des Highland-Angriffs setzten – ein schneller, wilder Sturmangriff mit Breitschwertern, der oft eine enorme psychologische Wirkung hatte.
Schlachtfeld von prestonpans besuch
Der Verlauf der Schlacht war bemerkenswert kurz und intensiv. Am Vorabend des 21. September 1745 hatte Cope seine Truppen in einer vermeintlich starken Position aufgestellt, mit einem Sumpfgebiet als natürlicher Barriere vor sich und dem Meer im Rücken. Doch ein lokaler Jäger namens Robert Anderson zeigte den Jakobiten einen verborgenen Pfad durch den Sumpf, der es ihnen ermöglichte, die Regierungstruppen in der Morgendämmerung zu umgehen und von Osten anzugreifen. Cope versuchte hastig, seine Linien umzustellen, doch die Hochländer stürmten mit solcher Geschwindigkeit und Entschlossenheit voran, dass die Schlacht innerhalb von weniger als 15 Minuten entschieden war. Die Regierungstruppen wurden überrannt, ihre Artilleriebesatzungen flohen, und die Dragonerregimenter gerieten in Panik. Hunderte Soldaten wurden getötet oder verwundet, während etwa 1.500 gefangen genommen wurden. Die Jakobiten hingegen erlitten nur minimale Verluste, weniger als 100 Mann.
Geschichte von schottland im 18. jahrhundert
Der Sieg bei Prestonpans hatte weitreichende Folgen. Er stärkte den Glauben der Jakobiten an ihren Erfolg und versetzte der Regierung einen Schock, da er die Schwäche ihrer Streitkräfte in Schottland offenbarte. Unmittelbar nach der Schlacht fiel fast ganz Schottland in die Hände von Charles Edward Stuart, mit Ausnahme der Festungen Edinburgh Castle und Stirling Castle. Der Triumph verlieh dem Aufstand neuen Schwung und führte dazu, dass die Jakobiten wenige Wochen später nach England marschierten, wo sie bis Derby vordrangen, bevor sie sich zurückzogen. Die Schlacht zeigte jedoch auch die Grenzen der Hochland-Taktik: Während sie bei Prestonpans überwältigend erfolgreich war, scheiterte sie später in der Schlacht von Culloden im April 1746, die den Aufstand endgültig beendete.
Militärgeschichte der jakobitenbewegung
Heute ist das Schlachtfeld von Prestonpans ein Ort der Erinnerung und Reflexion. Obwohl Teile des ursprünglichen Geländes durch industrielle Entwicklungen und den Bau von Straßen verändert wurden, sind wesentliche Bereiche als offenes Land erhalten geblieben. Besucher können die Landschaft erkunden, die die dramatischen Ereignisse von 1745 prägte, einschließlich der Marschroute der Jakobiten und der ehemaligen Positionen der Regierungstruppen. Ein markanter Aussichtspunkt ist ein pyramidenförmiger Hügel, der einst eine Kohlehalde war und heute als Plattform dient, um das Schlachtfeld zu überblicken. Dieser Hügel ist mit einem Fahnenmast gekrönt, der die Jakobiten-Standarte trägt, sowie mit Informationstafeln, die die Ereignisse erläutern. Weitere Denkmäler, wie ein beeindruckender Obelisk zu Ehren von Colonel James Gardiner – einem Regierungsoffizier, der in der Schlacht fiel – und ein Gedenkstein von 1953, der an die Gefallenen beider Seiten erinnert, sind über das Gelände verteilt.
Der „Battle of Prestonpans 1745 Heritage Trust“, eine gemeinnützige Organisation, setzt sich seit 2006 für die Erhaltung und Interpretation des Schlachtfelds ein. Der Standort ist Teil des „Inventory of Historic Battlefields in Scotland“ und steht unter dem Schutz von Historic Scotland, was seine Bedeutung für das nationale Erbe unterstreicht. Für Besucher gibt es eine kostenlose mobile App, die durch das Gelände führt, sowie die Möglichkeit, die nahegelegene „Bankton House Doocot“ zu besuchen – ein historisches Taubenhaus, in dem ein animierter Kurzfilm über das Leben von Colonel Gardiner gezeigt wird. Jährliche Nachstellungen der Schlacht, organisiert von Freiwilligen, bringen die Geschichte lebendig zurück und ziehen Geschichtsbegeisterte an.