St Davids Cathedral
Sehenswürdigkeit | Haverfordwest | Wales | Großbritannien
Mittelalterliche Architektur in Wales
Die St Davids Cathedral in Haverfordwest, Wales, ist eine der bedeutendsten religiösen und historischen Sehenswürdigkeiten Großbritanniens und ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur. Sie liegt in der kleinen Stadt St Davids, die trotz ihrer geringen Größe den Status einer Stadt besitzt – ein Privileg, das auf die Kathedrale zurückzuführen ist. Gegründet im 6. Jahrhundert von St David, dem Schutzpatron von Wales, ist die Kathedrale seit Jahrhunderten ein Wallfahrtsort und ein spirituelles Zentrum. Ihre Lage in einem abgeschiedenen Tal, umgeben von der wilden Schönheit der Pembrokeshire-Küste, verleiht ihr eine Aura der Ruhe und Erhabenheit, die Besucher aus aller Welt anzieht.
Historische Sehenswürdigkeiten in Großbritannien
Die heutige Kathedrale wurde größtenteils im 12. Jahrhundert erbaut, nachdem die ursprüngliche Klosteranlage mehrfach durch Wikingerüberfälle zerstört worden war. Der Bau begann 1181 unter der Leitung von Bischof Peter de Leia und zeigt eine Mischung aus normannischen und gotischen Stilelementen. Die Fassade aus violettgrauem Sandstein ist schlicht, aber imposant, während das Innere mit seinen kunstvollen Details beeindruckt. Das Hauptschiff, eines der längsten in Großbritannien, wird von massiven Säulen gestützt, die aufgrund des weichen Untergrunds leicht geneigt sind – ein architektonisches Merkmal, das der Kathedrale einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Das hölzerne Deckengewölbe aus irischer Eiche, das im 16. Jahrhundert hinzugefügt wurde, ist reich mit Schnitzereien verziert und gilt als eines der schönsten seiner Art.
Spirituelles Zentrum in St Davids
Ein Highlight im Inneren ist der Hochaltar, hinter dem sich ein prächtiger Lettner aus dem 14. Jahrhundert erhebt, der mit filigranen Steinmetzarbeiten geschmückt ist. Dahinter liegt die Trinity Chapel, die die Gebeine von St David beherbergt – ein heiliger Ort, der seit Jahrhunderten Pilger anzieht. Die Kathedrale ist auch für ihre mittelalterlichen Fliesen bekannt, die den Boden zieren und Szenen aus der Bibel darstellen. Ein weiteres bemerkenswertes Element ist die Orgel, die im 19. Jahrhundert installiert wurde und bei Konzerten und Gottesdiensten eine beeindruckende Klangkulisse schafft. Die Fenster, viele davon aus viktorianischer Zeit, lassen farbiges Licht durch das Innere strömen und verstärken die spirituelle Atmosphäre.
Wanderwege in Pembrokeshire Küste
Neben der Kathedrale selbst sind die umliegenden Gebäude von großer historischer Bedeutung. Die Ruinen des Bischofspalasts, der im 13. und 14. Jahrhundert erbaut wurde, liegen gleich nebenan und bieten einen faszinierenden Einblick in das mittelalterliche Leben der Kirche. Der Palast, einst eine prächtige Residenz mit großen Hallen und privaten Gemächern, verfiel nach der Reformation, doch seine Überreste – darunter ein imposanter Torbogen und die Grundmauern – sind gut erhalten und laden zum Erkunden ein. Ein kleiner Kreuzgang verbindet die Kathedrale mit dem Palast und verstärkt das Gefühl, durch eine historische Klosteranlage zu wandeln.
Kulturveranstaltungen in St Davids
Die Lage der Kathedrale im Tal unterhalb der Stadt St Davids ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern hatte auch einen praktischen Zweck: Sie bot Schutz vor Angriffen und starken Winden der Küste. Von den Hügeln oberhalb hat man einen großartigen Blick auf das Ensemble aus Kathedrale und Palast, eingebettet in die grüne Umgebung. Die Nähe zur Pembrokeshire Coast National Park macht St Davids Cathedral zu einem idealen Ausgangspunkt für Naturfreunde, die die wilden Klippen, Strände und Wanderwege der Region erkunden möchten. Die Stadt selbst, mit ihren kleinen Cafés und Geschäften, ergänzt den Besuch mit einer charmanten, entspannten Atmosphäre.
Die Kathedrale ist bis heute ein aktiver Ort des Glaubens und der Kultur. Regelmäßige Gottesdienste, darunter walisische Choräle, ziehen Besucher an, die die musikalische Tradition erleben möchten. Der St David’s Day am 1. März ist ein besonderes Ereignis, bei dem die Kathedrale im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht, mit Prozessionen und festlichen Messen zu Ehren des Schutzpatrons. Darüber hinaus finden Konzerte, Ausstellungen und historische Führungen statt, die die reiche Geschichte des Ortes beleuchten – von seiner Rolle als Pilgerziel im Mittelalter, als zwei Reisen nach St Davids mit einer Reise nach Rom gleichgesetzt wurden, bis hin zu seiner Bedeutung in der modernen walisischen Kultur.