Castell Dolforwyn
Sehenswürdigkeit | Montgomery | Wales | Großbritannien
Walisische Festungen im Severn-Tal
Castell Dolforwyn – Eine walisische Festung mit bewegter Geschichte
Historische Stätten in Wales besuchen
Castell Dolforwyn ist eine beeindruckende Burgruine, die auf einem Hügel über dem Severn-Tal in der Nähe von Montgomery, Wales, thront. Die Burg, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde, spielte eine bedeutende Rolle im Widerstand der Waliser gegen die englische Herrschaft. Obwohl sie heute in Ruinen liegt, sind ihre historischen und strategischen Bedeutungen bis heute spürbar. Die imposante Lage bietet zudem spektakuläre Ausblicke über die umliegende Landschaft.
Dolforwyn Burg Architektur und Geschichte
Geschichte von Castell Dolforwyn
Die Burg wurde zwischen 1273 und 1277 von Llywelyn ap Gruffudd , dem letzten souveränen Fürsten von Wales, errichtet. Er ließ sie als Symbol walisischer Unabhängigkeit erbauen, um seinen Einfluss in Mittelwales zu sichern und seine Position gegen die expandierenden englischen Kräfte unter König Eduard I. zu stärken.
Burganlagen des 13. Jahrhunderts
Trotz ihrer strategisch günstigen Lage hatte Castell Dolforwyn nur eine kurze Zeit als walisische Festung. Bereits 1277, nur wenige Jahre nach ihrer Fertigstellung, wurde die Burg von den englischen Truppen eingenommen. König Eduard I. übergab sie an Roger Mortimer, einen seiner loyalen Marcher Lords. Mortimer ließ die Burg weiter ausbauen und befestigen, doch bereits im 15. Jahrhundert wurde sie aufgegeben und verfiel langsam zu einer Ruine.
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Obwohl die Burg nie zu den größten oder bedeutendsten Burgen in Wales zählte, ist sie ein wichtiges Symbol für den walisischen Widerstand gegen die englische Herrschaft. Sie erinnert an den Kampf der Waliser für ihre Unabhängigkeit und die Konflikte zwischen den walisischen Fürsten und den englischen Königen.
Architektur und Aufbau der Burg
Castell Dolforwyn wurde im typischen Stil einer walisischen Höhenburg errichtet. Sie liegt auf einem natürlichen Hügel, was ihr einen strategischen Vorteil verschaffte. Die Anlage war rechteckig und umfasste mehrere Strukturen, die noch heute als Ruinen sichtbar sind:
- Hauptburg: Die zentrale Struktur der Burg bestand aus einem großen rechteckigen Wohnturm, in dem Llywelyn ap Gruffudd vermutlich residierte.
- Mauern und Türme: Die Festung war von starken Steinmauern umgeben, die den Zugang erschwerten. Die Überreste der Ecktürme sind noch heute erkennbar.
- Toreingang: Der Haupteingang der Burg war mit einem mächtigen Torhaus gesichert, um feindliche Angriffe abzuwehren.
- Innenhof und Nebengebäude: Im Inneren der Burg befanden sich verschiedene Wirtschaftsgebäude, darunter Lagerräume, Wohnquartiere für Soldaten und eine Zisterne zur Wasserversorgung.
Obwohl die Burg nie zu einer der großen steinernen Festungen der Normannen ausgebaut wurde, war sie dennoch eine gut geschützte walisische Befestigung mit einem klaren militärischen Zweck.
Die Bedeutung von Castell Dolforwyn heute
Heute ist Castell Dolforwyn eine der am besten erhaltenen walisischen Burgen, die von einem einheimischen Fürsten erbaut wurden. Im Gegensatz zu den vielen normannischen Burgen in Wales, die von englischen Herrschern zur Kontrolle des Landes errichtet wurden, ist sie ein seltenes Beispiel für die walisische Burgenbaukunst.
Die Ruinen sind heute zugänglich und bieten einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Bauweise sowie die politischen Konflikte des 13. Jahrhunderts. Von den Überresten der Mauern aus hat man einen spektakulären Blick über das Severn-Tal und die angrenzenden Gebiete von Powys und Shropshire.