Forte Montecchio Nord
Museum | Colico | Lombardei | Italien
Das Forte Montecchio Nord in Colico, Provinz Lecco, ist die besterhaltene Festung aus dem Ersten Weltkrieg in Europa. Zwischen 1911 und 1914 erbaut, diente es dem Schutz der Grenzregionen und der Kontrolle über wichtige Alpenpässe wie den Splügen-, Maloja- und Stilfser Joch. Trotz seiner Kriegsbereitschaft wurde das Fort während des Ersten Weltkriegs nie aktiv genutzt.
Die Festung besteht aus zwei Hauptbereichen: dem oberen Teil mit den vier französischen 149-mm-Kanonen und dem unteren Teil, der die Kaserne, Munitionslager und andere militärische Einrichtungen beherbergt. Die Kanonen sind in drehbaren Stahl- und Gusseisenkuppeln untergebracht und können eine Reichweite von bis zu 14 Kilometern erreichen. Diese Kanonen sind die einzigen ihrer Art, die bis heute im Originalzustand erhalten geblieben sind.
Während des Zweiten Weltkriegs spielte das Fort eine Rolle im Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Am 28. April 1945 feuerte es fünf Kanonenschüsse auf die deutsche Kolonne ab, die sich auf dem Rückzug in Richtung Schweiz befand, und zwang sie zur Kapitulation.
Heute ist das Forte Montecchio Nord ein Museum, das Besuchern einen Einblick in die militärische Geschichte und Architektur des Ersten Weltkriegs bietet. Die Besichtigung umfasst verschiedene Bereiche der Festung, darunter die Kaserne, das Abteilungsbüro, die Waffenkammer, das Tunnelnetz, die gepanzerte Batterie, den Maschinenraum und den Batteriekorridor. Von der Festung aus haben Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Comer See sowie die Berge der Valtellina und Valchiavenna.