Miniera del Rugèt
Museum | Gravere | Piemont | Italien
Die Miniera del Rugèt in Gravere, Piemont, ist eine historische Silbermine, die im Mittelalter intensiv betrieben wurde. Die ersten dokumentierten Aktivitäten reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, mit einer erneuten Nutzung im 18. Jahrhundert und einer letzten Phase im Jahr 1825.
Geologie und Abbau
Die Mine befindet sich in den Dolomitmarmoren der Cantalupo-Einheit und wurde hauptsächlich zur Gewinnung von Galenit betrieben, einem Bleisulfid, das geringe Mengen Silber enthält. Die Bergleute arbeiteten manuell, um das Mineral aus dem Gestein zu extrahieren, wobei die Gänge oft nur etwa einen Meter hoch waren, was das Arbeiten in gebückter Haltung erforderte.
Archäologische Funde
Archäologische Untersuchungen haben interessante Funde zutage gefördert, darunter ein Stahl-Schlüssel aus dem 13. oder 14. Jahrhundert und Glasfragmente, die auf eine Nutzung der Mine bereits vor den ältesten erhaltenen historischen Dokumenten hinweisen. Diese Entdeckungen deuten darauf hin, dass der Bergbau in der Region möglicherweise schon vor dem 13. Jahrhundert begann, im Zusammenhang mit der Verbreitung von Silbermünzen, die die europäische Wirtschaft seit der Zeit Karls des Großen belebten.
Besucherinformation
Die Miniera del Rugèt ist für Besucher zugänglich und bietet geführte Touren an, die einen Einblick in die Geschichte des Bergbaus und die geologischen Besonderheiten der Region ermöglichen. Die Besichtigung dauert etwa 30 Minuten und erfordert das Tragen eines Schutzhelms sowie einer Stirnlampe, die vor Ort bereitgestellt werden. Der Zugang erfolgt über die Strada Provinciale 254 del Pian del Frais, etwa 3,6 Kilometer nach der Ortschaft Arnodera auf einer Höhe von 862 Metern über dem Meeresspiegel.
Die Miniera del Rugèt stellt somit ein bedeutendes Zeugnis des mittelalterlichen Bergbaus im Piemont dar und bietet Besuchern die Möglichkeit, in die Geschichte und Geologie der Region einzutauchen.