Cappella di San Giulio
Museum | Lemie | Piemont | Italien
Die Cappella di San Giulio in Lemie, einem Ortsteil von Forno, ist ein bemerkenswertes Beispiel für spätgotische Architektur und Malerei im Piemont. Sie wurde vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut und später im Jahr 1486 mit einem beeindruckenden Zyklus von Fresken verziert.
Architektur und Ausstattung
Die Kapelle besteht aus einem quadratischen Presbyterium, das von einem Tonnengewölbe überspannt wird, und einem später hinzugefügten Vorraum für die Gläubigen. Der Bau ist aus Stein errichtet und mit einem Schieferdach gedeckt.
Fresken und Kunstwerke
Die Wände und das Gewölbe der Kapelle sind mit Fresken aus dem Jahr 1486 geschmückt, die dem sogenannten "Meister von Forno di Lemie" zugeschrieben werden. Dieser Künstler wird oft mit der Schule von Jacopo Jaquerio in Verbindung gebracht, einem bedeutenden Vertreter des Internationalen Gotik im Piemont.
Die Fresken umfassen:
Apsis: Darstellung der Madonna mit Kind, flankiert von San Giulio und den drei Stiftern der Kapelle, den Brüdern Goffi.
Linke Wand: Abbildungen von San Michele Arcangelo, San Rocco, San Sebastiano, San Giovanni Battista, Santa Cristina und Santa Caterina.
Rechte Wand: Darstellung von Sant'Antonio Abate und einem großen Fresko von San Giorgio, der den Drachen besiegt.
Historische Bedeutung
Die Kapelle wurde von den Brüdern Antonio, Amedeo und Giovanni Goffi, einflussreichen Bergbauunternehmern der Region, gestiftet. Die Fresken sind ein bedeutendes Zeugnis der religiösen Kunst des späten 15. Jahrhunderts im Piemont und spiegeln die lokale Verehrung von San Giulio wider, einem Heiligen, der besonders im östlichen Piemont verehrt wird.
Die Cappella di San Giulio in Lemie ist somit ein wertvolles kulturelles Erbe, das einen Einblick in die religiöse Kunst und Geschichte des Piemont bietet.