Victory Monument | Bolzano | Trentino-Südtirol | Italien

Victory Monument

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Victory Monument – Ein umstrittenes Relikt der Geschichte in Bozen

Das Victory Monument in Bozen, der Hauptstadt von Südtirol, ist eines der markantesten und zugleich kontroversesten Bauwerke der Region. Errichtet während der faschistischen Herrschaft in Italien, steht das Monument bis heute im Mittelpunkt historischer und politischer Debatten. Als Symbol der italienischen Vorherrschaft nach dem Ersten Weltkrieg war es über Jahrzehnte hinweg ein Streitpunkt zwischen der deutschsprachigen und der italienischsprachigen Bevölkerung Südtirols. Heute dient es als Mahnmal und historisches Dokument, das an die bewegte Vergangenheit der Region erinnert.

Historischer Kontext und Errichtung
Das Victory Monument wurde im Jahr 1928 unter der Diktatur von Benito Mussolini erbaut. Die Errichtung sollte den italienischen Sieg über Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg symbolisieren, infolge dessen Südtirol an Italien überging. Mit der Absicht, die italienische Dominanz in der Region zu demonstrieren und die Integration Südtirols in das Königreich Italien zu forcieren, wurde das Denkmal an der Stelle eines früheren österreichischen Kaiserjäger-Denkmals errichtet, das nach dem Krieg abgerissen wurde.

Der Entwurf des Bauwerks stammt vom berühmten Architekten Marcello Piacentini, einem der führenden Köpfe der faschistischen Architektur. Das Victory Monument wurde in einem neoklassizistischen Stil errichtet, der typisch für die faschistische Bauweise war – monumental, symmetrisch und mit deutlichen Anleihen an die römische Antike.

Architektonische Merkmale
Das Siegesdenkmal ist ein imposanter Triumphbogen, dessen Stil an die Architektur des antiken Roms erinnert. Es besteht aus massivem weißem Kalkstein und ruht auf einer breiten Plattform mit mehreren Stufen. Die Fassade ist geprägt von mächtigen Säulen und einer zentralen Inschrift, die auf Lateinisch verkündet:

*"Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus"*


Diese Inschrift spiegelt den imperialistischen und nationalistischen Charakter des Denkmals wider und war über Jahrzehnte hinweg eine Provokation für die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols.

An der Spitze des Monuments thront eine überlebensgroße Bronzestatue der Siegesgöttin Victoria, die einen Lorbeerkranz in die Höhe hält – ein klassisches Symbol für Triumph und Herrschaft.

Politische Kontroversen und die Rolle des Denkmals in Südtirol

Seit seiner Errichtung war das Victory Monument ein politisch aufgeladenes Symbol. Für die italienische Regierung und die nationalistische Bewegung diente es als Machtdemonstration, während es für die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols als Zeichen der Unterdrückung und Zwangsitalianisierung galt.

Besonders in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, als Südtirol Autonomierechte forderte, kam es immer wieder zu Protesten gegen das Monument. In den 1960er-Jahren wurden sogar Bombenanschläge von Südtiroler Separatisten verübt, die sich gegen die italienische Dominanz in der Region richteten.

Nach der weitreichenden Autonomiegewährung an Südtirol durch das Südtirol-Paket in den 1970er-Jahren wurde die politische Bedeutung des Denkmals allmählich relativiert, doch es blieb ein heikles Thema. Erst in den 2000er-Jahren wurde ein nachhaltiger Umgang mit dem Monument gefunden.

Neuer Umgang mit der Geschichte – Umwandlung in ein historisches Dokumentationszentrum

Anstatt das Denkmal abzureißen oder weiter zu ignorieren, entschied die Stadt Bozen in Zusammenarbeit mit Historikern und der Landesregierung, das Victory Monument in ein historisches Dokumentationszentrum umzuwandeln.

Seit 2014 gibt es unterhalb des Denkmals eine Dauerausstellung mit dem Titel "BZ '18–'45: Ein Denkmal, eine Stadt, zwei Diktaturen", die die Geschichte des Denkmals sowie die Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus in Südtirol kritisch aufarbeitet. Die Ausstellung stellt dar, wie das Monument als Werkzeug politischer Machtausübung genutzt wurde, aber auch, wie sich die Gesellschaft Südtirols im Laufe der Zeit verändert hat.

Durch diesen neuen Ansatz wurde das Denkmal von einem Symbol der Spaltung zu einem Ort der Reflexion und des Dialogs umgestaltet. Besucher können heute eine vielschichtige Perspektive auf die Vergangenheit gewinnen und verstehen, wie das Denkmal in den historischen Kontext von Faschismus, Krieg und Autonomiekämpfen eingebettet ist.

Fazit
Das Victory Monument in Bozen ist weit mehr als ein bloßes Denkmal – es ist ein Spiegelbild der wechselvollen Geschichte Südtirols und ein Zeugnis der politischen Konflikte, die die Region über Jahrzehnte prägten. Während es einst als Instrument der Machtdemonstration diente, wird es heute als ein Mahnmal genutzt, das zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregt.

Durch die Umwandlung in ein Dokumentationszentrum ist es gelungen, das Siegesdenkmal in einen Ort des Dialogs und der Erinnerungskultur zu transformieren. Damit bleibt es eines der faszinierendsten und geschichtsträchtigsten Bauwerke Südtirols – ein Monument, das seine Bedeutung nicht durch Triumph, sondern durch kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bewahrt hat.
Victory Monument Bolzano

Kontaktdaten

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Piazza della Vittoria, 2012
39100 Bolzano

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Samstags10:30 - 12:30
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Bewertungen

1130 Bewertungen

Andrea Cestari
26.07.2022

Luogo magnifico, non si può dire nient'altro che BELLO. In ricordo ai caduti e alla Vittoria di centoquattro anni fa. La "striscia LED" messa su un fascio davanti è un vero pugno in un occhio ma per il resto non si può che ammirarlo riempiendo il nostro cuore di orgoglio.
Marta Micia
18.01.2025

Bello, non l'ho visitato all'interno
Davide Tamacoldi
06.12.2024

Monumenti del periodo fascista, non è possibile salire sul monumento ma nel retro, all'interno è organizzata una mostra permanente sulla storia del Monumento.
DIEGO TSCHURTSCHENTHALER
07.11.2024

È un Po trascurato e con tanta incuria , come relativo parco Petrarca, tante erbacce nel selciato , sono solo un ricordo del passato
Unmesh Deshpande
27.10.2024

It's a monument
Anna Froncillo
08.12.2019

Molto bello
Ambra Tarter
11.10.2024

Monumento ricco di storia e con percorsi e guide prepate
Adriano Stefani
08.10.2024

Top foto grazie
Stefano Corra
06.10.2024

Il museo sottostante vale la pena di essere visitato
Paolo Brusamolin
04.10.2024

Giornata musei aperti,guida preparata e simpatica ,un ora e mezza di storia del nostro territorio mai noiosa .
Masa Drazic
28.09.2024

Bolcano je jedan od najvećih gradova u Alpima. U srednjovekovnom kvartu naći ćete ulice sa načičkanim pastelno obojenim fasadama zgrada. Zanimljive prodavnice su smeštene u pasažima sa staklenim krovovima. Ovaj šarmantni gradić Južnog Tirola nalazi je jedan od najboljih mesta za život u Italiji. U Bolcanu ćete na jednom mestu doživeti ne samo spoj austrijske i italijanske kulture, već i neverovatan kontrast modernog i tradicionalnog.
Ana Padula Dias lorenzi
24.09.2024

Luogo molto digestivo, racconta un po' la storia di Bolzano, in particolare nel periodo fascista. Credo che una visita aiuta un po' le persone che vivono a Bolzano il perché delle due lingue.

 

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