Morton's Tower

Sehenswürdigkeit | London | England | Großbritannien

Historische Sehenswürdigkeit in London

Der "Morton’s Tower" in London, England, ist eine historische Sehenswürdigkeit, die als markantes Torhaus des Lambeth Palace bekannt ist, der offiziellen Residenz des Erzbischofs von Canterbury. Dieses beeindruckende Bauwerk wurde um 1490 im Tudorstil errichtet und ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur dieser Epoche. Benannt nach Kardinal John Morton, der den Bau in Auftrag gab, ist der Turm ein symbolisches Tor zur Geschichte der Kirche von England und ein integraler Bestandteil des Lambeth Palace, das seit dem 12. Jahrhundert das Zentrum der anglikanischen Gemeinschaft bildet. Als Grade-I-geschütztes Gebäude zieht Morton’s Tower Besucher an, die seine mittelalterliche Pracht und seine Verbindung zur religiösen und politischen Geschichte Großbritanniens entdecken möchten.

Tudorstil Architektur in England

Die Geschichte des Morton’s Tower ist eng mit der Entwicklung des Lambeth Palace verknüpft, das 1197 vom Erzbischof von Canterbury, Hubert Walter, als seine Londoner Residenz erworben wurde. Zu dieser Zeit war das Gelände ein strategischer Punkt am Ufer der Themse, gegenüber dem königlichen Palast von Westminster, was seine Bedeutung als Machtzentrum unterstrich. Kardinal John Morton, der von 1486 bis 1500 Erzbischof war, ließ das Torhaus Ende des 15. Jahrhunderts erbauen, um den Zugang zum Palast zu sichern und seine Stellung als einflussreicher Kirchenmann und Berater von König Heinrich VII. zu demonstrieren. Morton war eine Schlüsselfigur in der Tudor-Dynastie, bekannt für seine Steuerreformen – die sogenannte „Morton’s Fork“ – und seine Rolle bei der Konsolidierung der königlichen Macht nach den Rosenkriegen. Sein Torhaus sollte nicht nur Schutz bieten, sondern auch die Pracht und Autorität der Kirche zur Schau stellen.

Lambeth Palace Touristenattraktion

Architektonisch ist Morton’s Tower ein Meisterwerk des Tudorstils, das sich durch seine robuste Bauweise und dekorativen Elemente auszeichnet. Das Torhaus besteht aus rotem Backstein, einem typischen Baumaterial der Tudorzeit, und erhebt sich über drei Stockwerke zu einer Höhe von etwa 15 Metern. Zwei achteckige Türme flankieren den zentralen Eingang, der von einem großen, spitz zulaufenden Bogen überspannt wird, der die gotischen Einflüsse der Zeit zeigt. Die Türme sind mit Zinnen gekrönt, die dem Bau ein wehrhaftes Aussehen verleihen, während kleine Fenster mit Steinrahmen und Bleiverglasung das Licht in die oberen Räume filtern. Im Inneren führen gewundene Treppen zu den oberen Stockwerken, die ursprünglich als Wohnräume für Wachen oder Bedienstete dienten. Über dem Eingang prangt ein steinerner Wappenschild mit den Symbolen Mortons, das seine persönliche Verbindung zum Bauwerk unterstreicht. Die Fassade ist mit feinen Details wie Diamantmustern und kleinen Bögen verziert, die die handwerkliche Kunstfertigkeit der Epoche widerspiegeln.

Kardinal John Morton Geschichte

Die Bedeutung des Morton’s Tower liegt in seiner Rolle als Tor zum Lambeth Palace und als Symbol der kirchlichen Macht während der Tudorzeit. Er war nicht nur ein praktischer Eingang, sondern auch ein Zeichen der Autorität, durch das Besucher und Bittsteller den Palast betraten, um mit dem Erzbischof zu verhandeln oder Audienzen zu erbitten. Während der Reformation im 16. Jahrhundert stand der Turm Zeuge der turbulenten Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche und der neuen anglikanischen Ordnung unter Heinrich VIII., obwohl Morton selbst diese Ereignisse nicht mehr erlebte. Im Englischen Bürgerkrieg im 17. Jahrhundert wurde das Lambeth Palace von Parlamentariern beschädigt, doch Morton’s Tower überstand diese Zeit weitgehend unversehrt. Im 19. Jahrhundert wurde er restauriert, um seine ursprüngliche Pracht zu bewahren, und bleibt bis heute ein funktionaler Eingang zum Palastgelände.

Lambeth Palace und Kirche

Für Besucher bietet Morton’s Tower eine Gelegenheit, die Geschichte der Tudors und der Kirche von England hautnah zu erleben. Von außen kann man die imposante Struktur bewundern, die sich gegen die modernere Umgebung abhebt, während der Blick durch das Tor einen Einblick in den Innenhof des Lambeth Palace gewährt. Die robusten Backsteinmauern und die Zinnen erzählen von einer Zeit, in der Verteidigung und Pracht Hand in Hand gingen. Der Turm ist von einem gepflegten Garten umgeben, der die friedliche Atmosphäre des Palastgeländes unterstreicht, und bietet eine malerische Kulisse, die besonders bei Tageslicht oder in der Abenddämmerung beeindruckt. Die Nähe zur Themse und anderen historischen Stätten wie dem gegenüberliegenden Palace of Westminster macht ihn zu einem idealen Punkt auf einer Erkundungstour durch das historische London.

Morton’s Tower ist mehr als nur ein architektonisches Relikt – er ist ein Zeugnis der Macht und des Einflusses der Kirche in der Tudorzeit sowie ein Symbol für die Kontinuität des Lambeth Palace als Zentrum des anglikanischen Glaubens. Er erzählt von Kardinal Mortons Ambitionen, den politischen Wirren des späten 15. Jahrhunderts und der Entwicklung eines der ältesten Residenzen Londons. Für die lokale Gemeinschaft und Besucher ist er ein Ort der Reflexion über die Vergangenheit, der die Verbindung zwischen Religion, Macht und Architektur auf eindrucksvolle Weise verdeutlicht.

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5 Lambeth Palace Rd
SE1 7LB London

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