Penguin Beach
Sehenswürdigkeit | London | England | Großbritannien
"Penguin Beach" in London, England, ist eine der bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten im London Zoo, der sich im Regent’s Park befindet. Diese Pinguinanlage wurde 2011 eröffnet und gilt als das größte Pinguinbecken Englands, mit einer Wasserfläche von 1.200 Quadratmetern und einer Kapazität von 450.000 Litern. Entworfen, um die natürliche Umgebung südamerikanischer Küsten nachzubilden, bietet Penguin Beach eine Heimat für eine Kolonie von Humboldt-Pinguinen sowie gelegentlich anderen Pinguinarten wie den Makaroni-Pinguinen. Es ist nicht nur ein Highlight für Besucher, sondern auch ein Beispiel für den Wandel in der modernen Zootierhaltung, die mehr Wert auf artgerechte Lebensräume legt als frühere, architektonisch geprägte Designs wie der berühmte, aber nicht mehr genutzte Penguin Pool von 1934.
Die Geschichte von Penguin Beach begann mit der Erkenntnis, dass der ursprüngliche Penguin Pool, entworfen von Berthold Lubetkin, für die Pinguine ungeeignet war. Das flache, betonierte Becken bot nicht genug Raum zum Schwimmen und Tauchen, was bei den Tieren gesundheitliche Probleme wie Bumblefoot – eine bakterielle Fußinfektion – verursachte. Nachdem die Pinguine 2004 aus dem alten Pool entfernt und vorübergehend an anderen Orten, einschließlich des Schwesterzoos Whipsnade, untergebracht wurden, wurde Penguin Beach als moderne Alternative entwickelt. Die neue Anlage wurde von Experten der Zoological Society of London in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Designern geplant, um den Bedürfnissen der Pinguine gerecht zu werden und gleichzeitig ein ansprechendes Erlebnis für Besucher zu schaffen.
Architektonisch und ökologisch ist Penguin Beach darauf ausgelegt, eine südamerikanische Küstenlandschaft zu simulieren. Das Becken ist viermal größer und dreimal tiefer als sein Vorgänger, mit einer maximalen Tiefe von etwa drei Metern, die den Humboldt-Pinguinen – einer Art, die entlang der Küsten von Peru und Chile lebt – ausreichend Raum zum Tauchen und Schwimmen bietet. Die Anlage umfasst drei große Unterwasserfenster, die Besuchern spektakuläre Einblicke in die flinken Bewegungen der Pinguine unter Wasser ermöglichen, sowie erhöhte Aussichtspunkte für eine Panoramaansicht der „Strandlandschaft“. Der Bereich ist mit Sand, Felsen und Nistplätzen gestaltet, die den natürlichen Lebensraum der Pinguine nachahmen, einschließlich einer separaten Kinderstube mit Inkubationsbereich und einem flachen Pool, in dem Jungtiere das Schwimmen lernen können. Diese Gestaltung spiegelt das Engagement des London Zoo wider, sowohl das Wohlbefinden der Tiere als auch die Bildung der Besucher zu fördern.
Ein besonderes Merkmal von Penguin Beach ist die tägliche Fütterung, die als „Penguin Beach Live“ bekannt ist. Während dieser Veranstaltung versammeln sich die Pinguine entlang des Beckens, um von den Pflegern mit Fischen gefüttert zu werden, was oft ein lebhaftes Spektakel bietet, da die Tiere um die Beute wetteifern und gelegentlich von Möwen oder Reihern gestört werden, die versuchen, sich einen Snack zu schnappen. Die Humboldt-Pinguine, erkennbar an der pinkfarbenen Hautpartie zwischen Schnabel und Auge, sind für ihre verspielte Natur bekannt und ziehen mit ihren akrobatischen Schwimmmanövern viele Zuschauer an. Der Zoo nutzt diese Gelegenheit auch, um über die Bedrohungen dieser Art in freier Wildbahn – wie Überfischung und Klimawandel – aufzuklären und sein Engagement für deren Schutz zu betonen.
Die Umgebung von Penguin Beach fügt sich harmonisch in den London Zoo ein, der für seine historische Bedeutung und seine Rolle in der Artenerhaltung bekannt ist. Die Anlage liegt in einem Bereich, der leicht zugänglich ist und Besucher auf ihrem Rundgang durch den Zoo an anderen Attraktionen wie dem Gorilla Kingdom oder dem Reptilienhaus vorbeiführt. Die Gestaltung mit natürlichen Elementen und die Nähe zu den Geräuschen und Gerüchen des Beckens schaffen eine immersive Erfahrung, die das Gefühl vermittelt, an eine südamerikanische Küste versetzt zu werden – ein Kontrast zur städtischen Umgebung Londons. Gelegentlich werden temporäre Installationen, wie etwa Kunstwerke von Dale Chihuly, in die Anlage integriert, die die visuelle Wirkung noch verstärken.
Für Besucher bietet Penguin Beach eine Mischung aus Unterhaltung und Bildung. Neben den Fütterungen gibt es interaktive Erlebnisse wie „Meet the Penguins“, bei denen Teilnehmer die Gelegenheit haben, die Pinguine aus nächster Nähe zu sehen und mehr über ihre Pflege zu erfahren. Diese Programme sind besonders bei Familien beliebt, da sie eine direkte Verbindung zu den Tieren ermöglichen und das Bewusstsein für Naturschutz fördern. Die Anlage ist barrierefrei gestaltet, mit Wegen und Aussichtspunkten, die für alle zugänglich sind, und bietet Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen.
Penguin Beach ist mehr als nur ein Pinguingehege – es ist ein Symbol für den Wandel in der modernen Zootierhaltung und das Bemühen, artgerechte Umgebungen zu schaffen, die sowohl den Tieren als auch den Besuchern gerecht werden. Es erzählt die Geschichte der Anpassung des London Zoo an neue Standards und die Rettung der Humboldt-Pinguine vor den Einschränkungen eines veralteten Designs. Für diejenigen, die den Zoo besuchen, ist es ein unvergesslicher Stopp, der die verspielte Natur dieser Tiere mit einer lehrreichen Botschaft über ihren Schutz verbindet.
Zusammenfassend ist "Penguin Beach" in London eine Sehenswürdigkeit, die Natur, Geschichte und moderne Tierpflege auf eindrucksvolle Weise vereint. Sie bietet Einblicke in das Leben der Humboldt-Pinguine, die Entwicklung der Zoogestaltung und die Schönheit eines simulierten Küstenhabitats. Für Besucher ist es ein Ort der Freude und des Staunens, der die Bedeutung von Naturschutz inmitten einer der geschäftigsten Städte der Welt spürbar macht – ein Highlight, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.