National Trust - Baddesley Clinton
Sehenswürdigkeit | Solihull | England | Großbritannien
Mittelalterliches Herrenhaus in Warwickshire
Das National Trust - Baddesley Clinton in Solihull, England, ist ein bezauberndes mittelalterliches Herrenhaus, das Besucher mit seiner Geschichte, Architektur und romantischen Atmosphäre in seinen Bann zieht. Dieses Anwesen, das vom National Trust verwaltet wird, liegt in einer ruhigen Ecke von Warwickshire und ist ein herausragendes Beispiel für ein befestigtes Haus aus dem 13. Jahrhundert, das von einem Wassergraben umgeben ist. Ursprünglich im Besitz der Familie Clinton erbaut, gelangte es später in die Hände der Familie Ferrers, die es über 500 Jahre lang bewohnte und prägte. Heute ist Baddesley Clinton ein Fenster in die Vergangenheit, das die Lebensweise des englischen Landadels, katholische Geheimnisse und eine idyllische Landschaft vereint.
Historische Sehenswürdigkeiten in Solihull
Das Herrenhaus selbst ist ein architektonisches Kleinod, das trotz seiner langen Geschichte bemerkenswert gut erhalten ist. Der mit Wasser gefüllte Graben, über den eine steinerne Brücke führt, verleiht dem Anwesen eine märchenhafte Aura und diente ursprünglich als Schutz vor Eindringlingen. Die Fassade aus Sandstein zeigt eine Mischung aus mittelalterlichen und tudorzeitlichen Elementen, mit hohen Schornsteinen und bleiverglasten Fenstern, die das Licht sanft ins Innere filtern. Im Inneren beeindrucken die Räume mit ihren dunklen Holzpaneelen, massiven Kaminen und historischen Möbeln, die den Lebensstil der Ferrers widerspiegeln. Besonders die Große Halle, die Bibliothek und die Kapelle – eine der ältesten erhaltenen Hauskirchen in England – sind Höhepunkte, die den Besucher in eine längst vergangene Ära versetzen.
Fascinierende Gärten rund um Herrenhaus
Ein faszinierendes Kapitel der Geschichte von Baddesley Clinton ist seine Rolle als Zufluchtsort für katholische Priester während der Reformation im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war der Katholizismus in England verboten, und das Haus wurde zu einem Versteck für sogenannte „Priesterlöcher“ – geheime Kammern, in denen Geistliche vor Verfolgung geschützt wurden. Drei dieser Verstecke sind bis heute erhalten, darunter eines unter dem Küchenboden und ein weiteres, das durch eine Toilette zugänglich ist. Diese engen, genial versteckten Räume erzählen von der Gefahr und dem Mut der Bewohner, die trotz drohender Strafen an ihrem Glauben festhielten. Besucher können diese Verstecke erkunden und sich die dramatischen Szenen vorstellen, die sich hier abspielten.
Zufluchtsort für katholische Priester
Die Gärten rund um das Herrenhaus sind ebenso einladend wie das Gebäude selbst. Der ummauerte Garten, ein Überbleibsel aus dem 17. Jahrhundert, ist eine Oase der Ruhe mit gepflegten Blumenbeeten, alten Obstbäumen und einem zentralen Fischteich, der von Lilien umgeben ist. Ein Spaziergang durch die Gartenanlagen führt auch zu einem malerischen See, der von Wald umsäumt wird und eine reiche Vogelwelt beherbergt. Die Landschaft wurde im Laufe der Jahrhunderte gestaltet, um das Haus harmonisch in die Umgebung einzubetten, und bietet zahlreiche Wege für entspannte Wanderungen. Ein besonderer Ort ist St. James’ Church, eine kleine Kirche aus dem 14. Jahrhundert in der Nähe des Anwesens, die mit ihren bunten Glasfenstern und historischen Grabsteinen einen weiteren Einblick in die Vergangenheit gewährt.
Architektonisches Kleinod aus dem 13. Jahrhundert
Für Besucher gibt es vor Ort eine Teestube, die in einem ehemaligen Stall untergebracht ist und traditionelle englische Speisen wie Scones, Sandwiches und hausgemachte Kuchen anbietet – oft mit Zutaten aus der Region. Ein Laden verkauft lokale Produkte, Bücher und Souvenirs, die an den Besuch erinnern. Das Anwesen ist familienfreundlich gestaltet: Kinder können die Natur erkunden, an Schatzsuchen teilnehmen oder die Geschichte der Priesterlöcher spielerisch entdecken. Die Wege sind größtenteils zugänglich, und es gibt Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen, etwa mit Blick auf den Graben oder den See.