Hodsock Priory

Sehenswürdigkeit | Worksop | England | Großbritannien

Das "Hodsock Priory" in Worksop, England, ist ein beeindruckendes Landhaus in der Grafschaft Nottinghamshire, das trotz seines Namens nie ein Kloster war. Es liegt in einer idyllischen Landschaft, etwa vier Meilen nördlich von Worksop und eine Meile südlich von Blyth, und ist vor allem für seine prächtigen Gärten bekannt, die insbesondere im Frühjahr mit einer überwältigenden Schneeglöckchenpracht Besucher anlocken. Das Anwesen, das heute als Veranstaltungsort für Hochzeiten und besondere Events dient, hat eine reiche Geschichte, die bis in die Bronzezeit zurückreicht, und bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit Englands sowie in die wechselnden Besitzerfamilien, die es über Jahrhunderte hinweg geprägt haben.

Die Ursprünge von Hodsock Priory reichen weit zurück: Bereits im Domesday Book von 1086 wird der Ort als "Odesach" erwähnt, wo ein gewisser Wulfsi zwei Carucates Land – etwa 240 Acres – besaß. Archäologische Funde in den Gärten bestätigen, dass das Gebiet seit der Bronzezeit besiedelt war, mit Spuren römischer und sächsischer Aktivitäten. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts gehörte das Anwesen über 200 Jahre lang der Familie Cressey, die so einflussreich war, dass sie Könige wie Heinrich II., Johann und Eduard I. empfing – ein Zeichen ihres hohen gesellschaftlichen Status. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts ging Hodsock in den Besitz der Familie Clifton über, die es über 14 Generationen bis 1765 hielt. Während der Clifton-Zeit war das Haus jedoch nicht der Hauptsitz der Familie, und nach einer hohen Strafe für ihre Unterstützung der Royalisten im Bürgerkrieg verfiel es zunehmend und wurde zeitweise nur noch als großes Bauernhaus genutzt.

Im Jahr 1765 wurde Hodsock Priory von Sir Gervase Clifton an William und seinen Sohn Charles Mellish verkauft, die bereits das nahegelegene Blyth Hall besaßen – der einzige Verkauf des Anwesens in seiner langen Geschichte. Nach Charles’ Tod 1797 erbte sein Sohn Henry Francis Mellish sowohl Blyth Hall als auch Hodsock. Henry, bekannt für seine Verschwendungssucht und Spielsucht, musste Blyth Hall 1806 verkaufen, um Schulden zu begleichen, wodurch Hodsock zum Hauptsitz der Familie wurde. Nach seinem kinderlosen Tod 1817 ging das Anwesen an seine Schwester Anne Chambers über, die umfangreiche Umbauten vornahm. Sie beauftragte den bekannten Architekten Ambrose Poynter, einen neuen Südflügel und eine italienische Terrasse im Gothic-Revival-Stil hinzuzufügen, was dem Haus einen Hauch von Eleganz und Modernität verlieh.

Nach Anne Chambers’ Tod 1855 erbte ihr Cousin William Leigh Mellish das Anwesen. Als er 1864 starb, übernahm seine Frau Margaret die Kontrolle und ließ 1873 vom Architekten George Devey weitere Erweiterungen und Veränderungen vornehmen. Nach ihrem Tod 1901 ging Hodsock an ihren einzigen überlebenden Sohn, Henry Mellish, einen Junggesellen mit einer Leidenschaft für Meteorologie und Schießkunst, der dort mit seinen beiden unverheirateten Schwestern Agnes und Evelyn lebte. Nach seinem Tod 1927 und dem Ableben der letzten Mellish-Schwester 1935 fiel das Anwesen an eine Cousine, Mary Constance Mayhew , die es 1942 bezog und Teile des Landes sowie Hausrat verkaufte. 1966 übernahm ihr Neffe, Sir Andrew Buchanan, 5. Baronet, das Eigentum, und die Familie Buchanan besitzt es bis heute.

Hodsock Priory liegt im Zentrum eines 800 Acres umfassenden Anwesens, das seit 1765 in Familienbesitz ist. Die landwirtschaftliche Nutzung umfasst 700 Acres, auf denen Karotten, Weizen, Gerste und Zuckerrüben angebaut werden, während 100 Acres bewaldet sind. Ein besonderes Merkmal ist ein 1997 erbautes Bewässerungsreservoir mit 20 Millionen Gallonen Fassungsvermögen, das sich harmonisch in die Landschaft einfügt und Wildvögel wie Austernfischer, Haubentaucher und Brandgänse anzieht. Die Tierwelt des Anwesens ist vielfältig, mit Vögeln wie kleinen Eulen, Eisvögeln, Kuckucken, Grünspechten und Rotkehlchen sowie Säugetieren wie Igeln, Füchsen, Maulwürfen und Hasen.

Die Gärten von Hodsock Priory sind das wahre Herzstück der Sehenswürdigkeit, insbesondere die fünf Acres formeller Gärten und die zwölf Acres umfassenden Wälder, die für ihre Schneeglöckchen-Displays im Frühjahr berühmt sind. Diese gehören zur National Collection und ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an, die die weißen Blütenteppiche bewundern. Die Gärten wurden 1967 angelegt und bieten neben Schneeglöckchen auch andere Frühblüher wie Krokusse, Narzissen und Winterlingen sowie eine italienische Terrasse, die einen beeindruckenden Rahmen für Veranstaltungen bildet. Das Haus selbst ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, doch die Gärten und Wälder waren früher saisonal geöffnet, insbesondere im Februar für die Schneeglöckchen-Saison, obwohl diese Tradition nach der Pensionierung von Sir Andrew und Lady Buchanan eingestellt wurde.

Das heutige Hodsock Priory ist vor allem ein exklusiver Veranstaltungsort für Hochzeiten und besondere Anlässe, der seine historische Atmosphäre mit modernem Komfort verbindet. Der Tudorsche Torhaus-Eingang aus dem frühen 16. Jahrhundert, erbaut von Sir Gervase Clifton zur Begrüßung von König Heinrich VIII., ist eines der ersten Dinge, die Besucher sehen, und verleiht dem Anwesen eine märchenhafte Note. Die Kombination aus seiner langen Geschichte, den prächtigen Gärten und der Abgeschiedenheit inmitten von 800 Acres Land macht Hodsock Priory zu einem einzigartigen Erlebnis.

Zusammenfassend ist "Hodsock Priory" eine Sehenswürdigkeit, die Natur, Geschichte und Architektur auf faszinierende Weise vereint. Sie erzählt von über 2.000 Jahren Besiedlung, königlichen Besuchen und den wechselnden Schicksalen ihrer Besitzerfamilien, während die Gärten ein lebendiges Zeugnis der englischen Gartenkunst bieten. Für Besucher der Region Worksop ist es ein Ort, der sowohl die Vergangenheit feiert als auch einen friedlichen Rückzugsort in der Gegenwart darstellt – ein wahres Juwel im ländlichen Nottinghamshire.

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Blyth
S81 0TY Worksop

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