St Anthony's Chapel Ruins
Sehenswürdigkeit | Edinburgh | Schottland | Großbritannien
Verborgene Geschichte in Edinburgh
Die St Anthony’s Chapel Ruins in Edinburgh sind eine faszinierende Sehenswürdigkeit, die inmitten des weitläufigen Holyrood Parks liegt und Besucher mit ihrer geheimnisvollen Geschichte und malerischen Lage begeistert. Diese mittelalterlichen Ruinen, die hoch über dem St Margaret’s Loch auf einem felsigen Vorsprung thronen, bieten nicht nur einen Einblick in die Vergangenheit Schottlands, sondern auch beeindruckende Ausblicke auf die Stadt, den Hafen von Leith und den Firth of Forth. Obwohl nur noch wenig von der ursprünglichen Struktur erhalten ist, übt die Stätte eine besondere Anziehungskraft aus, die durch ihre isolierte Position und die umgebende Natur noch verstärkt wird.
Mittelalterliche Ruinen Holyrood Park
Die genaue Entstehungsgeschichte der Kapelle bleibt bis heute unklar, was ihren mystischen Charakter unterstreicht. Experten gehen davon aus, dass sie spätestens im frühen 15. Jahrhundert erbaut wurde, da es Aufzeichnungen gibt, dass Papst Martin V im Jahr 1426 Mittel für ihre Reparatur bereitstellte. Dies deutet darauf hin, dass die Kapelle bereits damals eine gewisse Bedeutung hatte und möglicherweise schon älter war. Es wird vermutet, dass sie eng mit der nahegelegenen Holyrood Abbey verbunden war, die nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Ein historischer Pfad, der die beiden Orte miteinander verband, ist teilweise noch erkennbar und zeugt von ihrer einstigen Beziehung. Im 12. Jahrhundert gehörte das Land, auf dem die Kapelle steht, vermutlich der Kelso Abbey, was ebenfalls eine Rolle bei ihrer Errichtung gespielt haben könnte.
Aussicht auf den Firth of Forth
In ihrer Blütezeit war die St Anthony’s Chapel wahrscheinlich ein beeindruckendes Bauwerk. Sie soll eine rechteckige Grundform mit einem etwa 12 Meter hohen Turm gehabt haben, wobei der Innenraum relativ klein und intim war. Ihre Lage auf dem Hügel lässt verschiedene Theorien über ihre Funktion zu. Eine gängige Vermutung ist, dass sie als Pilgerstätte diente, möglicherweise in Verbindung mit dem Heiligen Antonius, dem Schutzpatron der Verlorenen und Kranken. Besonders interessant ist die mögliche Verbindung zu einem Hospital in Leith, das sich auf die Behandlung von Hautkrankheiten spezialisierte, die damals als „St Anthony’s Fire“ bekannt waren. Darüber hinaus wird spekuliert, dass die Kapelle auch als Leuchtturm oder Orientierungspunkt für Schiffe genutzt wurde, die den Firth of Forth befuhren, da sie von weitem sichtbar war.
Pilgerstätte St Anthony’s Chapel
Heute sind von der Kapelle nur noch Fragmente erhalten, darunter Teile der Nordwand und einige verstreute Steine, die auf ein weiteres Gebäude – möglicherweise eine Einsiedelei oder ein Lagerraum – hinweisen. Ihr Verfall setzte vermutlich nach der Reformation im Jahr 1560 ein, als viele religiöse Stätten in Schottland aufgegeben wurden. Trotz ihres ruinösen Zustands hat die Stätte nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Sie liegt in der Nähe des berühmten Arthur’s Seat, einem erloschenen Vulkan, der das Herzstück des Holyrood Parks bildet, und ist ein beliebter Zwischenstopp für Wanderer. Der Aufstieg zur Kapelle ist für die meisten Menschen machbar und belohnt mit einer ruhigen Atmosphäre fernab des städtischen Trubels.
Historischer Pfad Holyrood Abbey
Ein weiteres Highlight in der Nähe der Ruinen ist der St Anthony’s Well, eine Quelle, die direkt unterhalb der Kapelle entspringt. In früheren Zeiten war sie ein Ziel für Pilger, die ihr heilende Kräfte zuschrieben, und besonders am 1. Mai versammelten sich hier Menschen, um im Tau zu baden oder das Wasser zu trinken. Heute fließt die Quelle nicht mehr, doch die steinerne Schale ist noch sichtbar und fügt der Stätte eine zusätzliche historische Dimension hinzu.