Gedenkstätte der Deportation
Museum | Bolzano | Trentino-Südtirol | Italien
Die "Gedenkstätte der Deportation" in Bozen erinnert an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes, die von hier aus in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. Während des Zweiten Weltkriegs war Bozen ein bedeutender Durchgangspunkt für die Deportationen, insbesondere für jüdische Bürger, politische Gefangene und Mitglieder des italienischen Widerstands.
Im Jahr 2005 wurden an drei zentralen Orten in Bozen vier Kunstwerke eingeweiht, die an die Deportationen erinnern. Diese Werke stammen von der Künstlerin Christine Tschager und wurden im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt. Die Kunstwerke sind an folgenden Standorten zu finden:
Reschenstraße: Hier befand sich das ehemalige NS-Lager, von dem aus viele Deportierte abtransportiert wurden.
Claudia-Augusta-Straße: An dieser Stelle arbeiteten viele der Deportierten in Zwangsarbeit.
Pacinottistraße: Ein Ort, an dem Deportierte in die Konzentrationslager jenseits der Alpen transportiert wurden.
Diese Kunstwerke dienen als Mahnmale und erinnern an die tragischen Ereignisse, die sich an diesen Orten abspielten. Sie wurden so konzipiert, dass sie sowohl informativ als auch emotional ansprechend sind, um das Bewusstsein für die Geschichte zu schärfen und das Gedenken an die Opfer lebendig zu halten.
Die Gedenkstätte ist Teil des Projekts "Geschichte und Erinnerung: das NS-Lager in Bozen", das 1995 von der Abteilung Kultur der Stadt Bozen ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses Projekts ist es, die Geschichte des NS-Lagers zu dokumentieren, das von 1944 bis 1945 in Bozen in Betrieb war, und die Erinnerung an die Opfer zu bewahren. Das Projekt umfasst die Sammlung von Dokumenten, die Durchführung von Studien und öffentlichen Initiativen sowie die pädagogische Öffnung für Schulen und Besucher aus dem lokalen, nationalen und internationalen Raum.
Ein Besuch der Gedenkstätte bietet die Möglichkeit, mehr über die Geschichte der Deportationen aus Bozen zu erfahren und das Andenken an die Opfer zu ehren. Die Kunstwerke und Informationsmaterialien laden dazu ein, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Bedeutung des Erinnerns für die Zukunft zu reflektieren.