HMS WELLINGTON
Sehenswürdigkeit | London | England | Großbritannien
Die "HMS Wellington" in London, England, ist eine faszinierende Sehenswürdigkeit, die als historisches Schiff und maritimes Denkmal eine bedeutende Rolle in der Geschichte Großbritanniens spielt. Dieses ehemalige Kriegsschiff der Royal Navy, eine Schaluppe der Grimsby-Klasse, liegt heute fest vertäut an der Victoria Embankment entlang der Themse und bietet einen einzigartigen Einblick in die maritime Vergangenheit des Landes. Ursprünglich 1934 in Devonport gebaut, diente die HMS Wellington während des Zweiten Weltkriegs als Konvoischutzschiff im Nordatlantik und ist das letzte erhaltene Schiff ihrer Klasse im Vereinigten Königreich. Seit 1948 war sie bis 2023 als schwimmende Livery Hall der Honourable Company of Master Mariners bekannt und trägt seit 2024 wieder ihren ursprünglichen Namen HMS Wellington. Sie ist ein Symbol für die militärische und seemännische Tradition Londons und zieht Besucher an, die ihre Geschichte und ihre Bedeutung entdecken möchten.
Die Geschichte der HMS Wellington begann mit ihrer Indienststellung im Jahr 1934, als sie in der Werft von Devonport für die Royal Navy gebaut wurde. Vor dem Zweiten Weltkrieg war sie hauptsächlich im Pazifik stationiert, insbesondere in Neuseeland und China, wo sie Patrouillendienste leistete. Mit dem Ausbruch des Krieges 1939 wurde sie in den Nordatlantik verlegt, wo sie eine entscheidende Rolle beim Schutz von Konvois spielte, die lebenswichtige Versorgungsgüter nach Großbritannien brachten. Ausgestattet mit zwei 4,7-Zoll-Geschützen, einem 3-Zoll-Geschütz, Flugabwehrkanonen und Wasserbomben war sie ein vielseitiges Schiff, das gegen U-Boote und Luftangriffe gleichermaßen eingesetzt wurde. Während der Schlacht im Atlantik trug sie dazu bei, Hunderte von Seeleuten und Fracht zu schützen, was ihr einen legendären Status einbrachte. Nach dem Krieg wurde die HMS Wellington 1947 von der Honourable Company of Master Mariners erworben, einer Livery Company der City of London, die sie in Chatham Dockyard zu ihrem schwimmenden Hauptquartier, bekannt als HQS Wellington, umbaute. Dieser Umbau wurde durch Spenden von Mitgliedern, Lloyd’s und anderen Unterstützern finanziert. 2005 übernahm die Wellington Trust die Verantwortung für das Schiff, und nach Sicherheitsbedenken im Jahr 2023 zog die Honourable Company aus, während die Trust Pläne für eine Wiedereröffnung schmiedete.
Architektonisch ist die HMS Wellington ein beeindruckendes Beispiel eines Grimsby-Klasse-Schiffs, das für seine Zeit modern und funktional war. Mit einer Länge von etwa 81 Metern und einem Gewicht von 1.200 Tonnen wirkt sie schlank und elegant, mit einem weißen Anstrich, der ihre militärische Herkunft unterstreicht. Der Rumpf besteht aus Stahl, und das Deck ist mit verschiedenen Bereichen ausgestattet, die ihre Geschichte erzählen: von den Geschützplattformen bis zu den Wohnquartieren der Besatzung. Im Inneren wurden während des Umbaus zur HQS Wellington Räume wie die ehemaligen Kesselräume in eine Livery Hall mit hölzernen Paneelen und maritimen Artefakten umgewandelt, darunter alte Seekarten und Gemälde, die die seemännische Tradition ehren. Die originalen Treppen und die schmalen Gänge geben einen Eindruck von den beengten Verhältnissen an Bord, während die Brücke und die Decksbereiche die Funktionalität eines Kriegsschiffs verdeutlichen. Nach der Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit bleibt das Schiff ein lebendiges Museum, das seine maritime Vergangenheit bewahrt.
Die Bedeutung der HMS Wellington liegt in ihrer Rolle während des Zweiten Weltkriegs und ihrer anschließenden Transformation in ein schwimmendes Zentrum für Seefahrer. Während des Krieges war sie entscheidend für den Schutz der Versorgungslinien Großbritanniens, eine Aufgabe, die oft unterschätzt wird, aber für den Sieg der Alliierten unerlässlich war. Ihre spätere Nutzung als Livery Hall machte sie zu einem einzigartigen Treffpunkt für maritime Fachleute und hob die Bedeutung Londons als maritime Hauptstadt hervor. Seit 2023 steht sie nach umfassender Wartung und Sicherheitsüberprüfung wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung, unterstützt durch Fördermittel wie einen Zuschuss des National Lottery Heritage Fund, der ihre Erhaltung und den Betrieb sichert.
Für Besucher bietet die HMS Wellington eine Vielzahl von Erlebnissen. Man kann das Schiff betreten und die verschiedenen Decks erkunden, von den Mannschaftsquartieren bis zur Livery Hall, die mit ihrer holzgetäfelten Eleganz beeindruckt. Führungen, oft von sachkundigen Freiwilligen geleitet, erzählen die Geschichte des Schiffs, von seinen Einsätzen im Krieg bis zu seiner zweiten Karriere als schwimmendes Hauptquartier. Die Aussicht von den Decks auf die Themse und die umliegenden Wahrzeichen Londons – wie die Skyline der City oder die Brücken über den Fluss – ist ein zusätzlicher Reiz, der die maritime Atmosphäre unterstreicht. Die Umgebung entlang der Victoria Embankment ist lebendig, mit Spazierwegen und anderen Attraktionen wie dem Cleopatra’s Needle in der Nähe, was die HMS Wellington zu einem idealen Stopp auf einer Tour durch das Zentrum Londons macht.
Die HMS Wellington ist mehr als nur ein historisches Schiff – sie ist ein Denkmal für die Tapferkeit der Seeleute im Zweiten Weltkrieg und ein Zeugnis der maritimen Tradition Londons. Sie erzählt von ihrer militärischen Vergangenheit, ihrer Rolle im Schutz der Konvois und ihrer einzigartigen Wiederverwendung als Livery Hall. Für die lokale Gemeinschaft und Besucher gleichermaßen ist sie ein Ort des Stolzes und der Entdeckung, der die Bedeutung der Seefahrt für Großbritannien erlebbar macht.
Zusammenfassend ist die "HMS Wellington" eine Sehenswürdigkeit, die maritime Geschichte, Ingenieurskunst und kulturelle Bedeutung auf eindrucksvolle Weise vereint. Sie berichtet von ihrer Entstehung in den 1930er Jahren, ihrem Einsatz im Nordatlantik und ihrer Transformation in ein schwimmendes Denkmal. Für Besucher ist sie ein unvergesslicher Ort, der die Vergangenheit Londons als maritime Metropole greifbar macht – ein Schiff, das die Zeit überdauert hat und die Seele der Stadt widerspiegelt.