The Architecture Foundation
Sehenswürdigkeit | London | England | Großbritannien
Zeitgenössische Architektur in London
Die Architecture Foundation in London ist eine der renommiertesten unabhängigen Einrichtungen Großbritanniens, die sich der Förderung und Diskussion zeitgenössischer Architektur widmet. Gegründet im Jahr 1991 unter der Leitung von Ricky Burdett, gilt sie als das älteste unabhängige Architekturzentrum des Landes. Ihre Mission ist es, die Entwicklung Londons voranzutreiben und einen globalen Diskurs über die Rolle und Verantwortung von Architekten zu fördern. Dabei legt sie besonderen Wert darauf, neue Stimmen – insbesondere junge Architekten und historisch unterrepräsentierte Gruppen – in die Debatte einzubringen und innovative Ansätze für Herausforderungen wie Klimawandel und soziale Ungleichheit zu erkunden.
öffentliche Programme für Architektur
Die Architecture Foundation verfolgt ihre Ziele durch ein vielfältiges öffentliches Programm, das Ausstellungen, Wettbewerbe, Publikationen, Vorträge, Filme und Debatten umfasst. Sie hat sich einen Ruf dafür erarbeitet, aufstrebenden Talenten eine Plattform zu bieten und gleichzeitig etablierte Architekten aus aller Welt einzuladen, ihre Visionen für die Zukunft des Bauens zu präsentieren. Zu den bemerkenswerten Initiativen gehört die Reihe „Architecture on Stage“, die in Zusammenarbeit mit dem Barbican Centre organisiert wird und Vorträge von international führenden Architekten präsentiert. Ebenso hat die Stiftung mit Veröffentlichungen wie „New Architects“, einem Leitfaden zu den besten neuen Architekturbüros Großbritanniens, und der kostenfreien App „London Architecture Guide“, die über 1.100 historische und moderne Gebäude kartiert, großen Einfluss erzielt.
Führungen durch London Architekturen
Ursprünglich war die Architecture Foundation in den Räumen des Economist Building untergebracht, einem Werk von Alison und Peter Smithson, bevor sie mehrfach ihren Standort wechselte – unter anderem aufgrund finanzieller Herausforderungen, wie der Streichung öffentlicher Fördermittel im Jahr 2014. Später zog sie in das Royal College of Art in Kensington, nachdem sie zuvor mit der Sir John Cass Faculty of Art, Architecture and Design an der London Metropolitan University kooperiert hatte. Seit 2020 operiert sie von den Büros des Architekturbüros Allford Hall Monaghan Morris aus. Diese Standortwechsel spiegeln ihre Anpassungsfähigkeit wider, während sie ihre Unabhängigkeit als gemeinnützige Organisation ohne staatliche Unterstützung bewahrt hat, finanziert durch private Spenden von Architekten, Ingenieuren und anderen Fachleuten des Bausektors.
Wettbewerbe für junge Architekten
Ein zentraler Aspekt der Arbeit der Architecture Foundation ist ihr Engagement für die Öffentlichkeit. Sie bietet Führungen durch London an, die von Experten wie Architekten und Schriftstellern geleitet werden und sowohl neue Bauprojekte als auch Stadtteile im Wandel beleuchten. Diese Touren decken Themen ab wie die erfolgreiche Umnutzung historischer Gebäude oder die Gestaltung öffentlicher Räume und vermitteln ein tieferes Verständnis für die städtebauliche Entwicklung. Ebenso initiiert die Stiftung Wettbewerbe, die nicht nur hochwertige Architektur fördern, sondern auch jungen Büros Karrierechancen eröffnen. Programme wie „New Architecture Writers“ für junge Kritiker aus unterrepräsentierten Gruppen oder „Young Trustees“ zur Förderung der nächsten Generation tragen dazu bei, den Architekturdiskurs inklusiver und vielfältiger zu gestalten.
Architektur und soziale Verantwortung
Die Architecture Foundation hat auch eine internationale Dimension entwickelt, insbesondere unter der Leitung von Sarah Ichioka, die ihr einen globaleren Fokus verlieh. Dies zeigte sich etwa in Austauschprogrammen, die 2009 starteten, sowie in Ausstellungen, die überregionale Themen behandeln. Ihre Arbeit geht über die reine Präsentation von Gebäuden hinaus – sie hinterfragt, wie Architektur auf gesellschaftliche Probleme reagieren kann, sei es durch nachhaltige Konzepte oder die Verbesserung der Lebensqualität in Städten. Projekte wie „London in the 21st Century“, eine Reihe öffentlicher Debatten in den 1990er-Jahren mit über 15.000 Teilnehmern, führten zu konkreten Veränderungen, etwa der Fußgängerzone am Trafalgar Square oder der Einführung eines Bürgermeisters für London.